Die Herstellung der Grappa (Tresterdestillat) ist zwar hinsichtlich der Qualität der Weinherstellung gleichwertig, aber hinsichtlich der Mengen entschieden bescheidener. Die Grappa ist eine treue Freundin des Gebirglers, ein idealer Verdauungstropfen nach reichhaltigen Gerichten auf Grundlage von einheimischen Spezialitäten.

Das typische Herstellungsverfahren und eine besondere regionale Reglementierung gestatten innerhalb bestimmter Grenzen das Destillieren der Weintrauben für den Eigenverbrauch. Die Destillierapparate und die übrigen Werkzeuge dieses Handwerks sind im Spätherbst (November und Dezember) in Betrieb. Zusammen mit den Verwandten und den Freunden folgt man dann einem fast rituellen Verfahren, es beginnt die Herstellung dieses durchsichtigen Nektars mit seinem zarten Duft und seinem trockenen Geschmack.

Zur Familientradition kommt heute auch die gewerbliche Herstellung hinzu, die eine Erweiterung der Bandbreite der Sorten ermöglicht hat, aber auch weiterhin die Methoden von einst respektiert, welche dem Destillat einen Geschmack und eine Echtheit verleihen, die in ihrer Art einzigartig sind.

Seit März 2023 hat die Europäische Kommission die Eintragung von "Grappa della Valle d'Aosta - Grappa de la Vallée d'Aoste" in das Register der ggA oder der geschützten geografischen Angaben genehmigt.

Der "Grappa della Valle d'Aosta" wird ausschließlich aus Trauben gewonnen, die auf dem Gebiet der autonomen Region Valle d'Aosta erzeugt und verarbeitet werden. Die Herstellung erfolgt, wie es die Tradition vorschreibt, durch direkte Destillation des Tresters in kleinen, diskontinuierlichen handwerklichen Destillierkolben. Die aromatischen Empfindungen der Grappas sind die der ursprünglichen Reben, die sich in blumige, balsamische und fruchtige Noten übersetzen.

Grappa schmeckt hervorragend nach einem guten Essen, bei Zimmertemperatur oder heiß; Es wird oft dem Kaffee zugesetzt und als Zutat bei der Zubereitung von Aostatal-Kaffee verwendet. Eine tolle Kombination für Naschkatzen ist dunkle Schokolade.