Italiens erster Nationalpark – eine Berglandschaft von bemerkenswerter Schönheit
Der Park und seine Geschichte
Der Nationalpark Gran Paradiso erstreckt sich über 70.000 Hektar Hochgebirgsgebiet zwischen den 800 Metern des Talbodens und den 4.061 Metern des Gran Paradiso.
Im Aostatal umfasst das Schutzgebiet des Nationalparks Gran Paradiso das Gebiet von drei Tälern: dem Cogne-Tal, dem Valsavarenche-Tal und dem Rhêmes-Tal.
Die Geschichte des Nationalparks Gran Paradiso ist mit dem Schutz des Steinbocks verbunden. Tatsächlich erklärte König Vittorio Emanuele II. 1856 diese Berge zum königlichen Jagdrevier und rettete so den Steinbock vor dem Aussterben. Der König schuf auch ein Korps spezialisierter Wachen und ließ ein Straßennetz zum Schutz der Fauna und für Ausflüge bauen. 1920 schenkte Vittorio Emanuele III das Reservat dem italienischen Staat, um daraus einen Park zu machen.
Der Nationalpark Gran Paradiso wurde tatsächlich im Jahr 1922 gegründet.
Im Aostatal verfügt der Nationalpark Gran Paradiso über 4 Besucherzentren: eines in Cogne, zwei in Valsavarenche und eines in Rhêmes-Notre-Dame.
In den Besucherzentren können Sie zu jeder Jahreszeit die verschiedenen naturkundlichen Aspekte des Schutzgebiets erkunden.
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Die Tierwelt des Parks
Es ist kaum möglich, eine Wanderung durch den Park zu unternehmen, ohne die hier lebenden Tiere wahrzunehmen – teilweise sogar aus nächster Nähe.
Der Steinbock ist das Symbol des Parks. Er ist einigermaßen zutraulich, man sieht ihn häufig beim Weiden. Während die männlichen Tiere, die an ihren langen gebogenen Hörnern zu erkennen sind, in kleinen Gruppen leben, bleiben die weiblichen Tiere mit kürzeren Hörnern beim Nachwuchs.
Neben dem Steinbock ist auch die Gämse stark vertreten – doch ist sie weitaus scheuer und daher sehr viel schwieriger zu beobachten.
Ein weiterer putziger Bewohner ist das Murmeltier. Der sympathische Nager gräbt lange Tunnel, um vor Gefahren zu flüchten und sich auf den Winterschlaf vorzubereiten.
Zu den hier vertretenen Vogelarten zählen Raubvögel, wie der Steinadler, sowie zahlreiche kleine Sperlingsarten.
Erst in jüngster Zeit wurden folgende Tierarten im Park erfasst: Der im Jahr 1912 in diesem Gebiet ausgestorbene Bartgeier, der durch ein internationales Projekt wieder in die Alpen zurückgekehrt ist, und der Luchs, eine der am stärksten vor dem Aussterben bedrohten wildlebenden Katzenarten.
Das Besucherzentrum „Wasser und Biodiversität“ in Rovenaud im Valsavarenche beherbergt einige Fischotter-Exemplare in Halbfreiheit, eine Art, die einst in diesen Umgebungen vorkam und nun aufgrund von Verfolgung und Umweltveränderungen durch den Menschen verschwunden ist.
Die Flora des Parks
Nicht zu versäumen ist in Cogne der botanische Alpengarten Paradisia, besonders im Juli, wenn viele der mehr als 1.000 Arten des Gartens in voller Blüte stehen.
In den Wäldern der Täler ist der Wanderer von Lärchen, Rottannen, Zirben und Weiß-Kiefern umgeben. Steigt er weiter hinauf, trifft er zunächst auf Almen, die im Frühling von Blumen geradezu übersät sind, und später dann auf Felsen und Gletscher.
Zu den seltenen Blumen des Parks zählen die Potentilla pensylvanica (Pennsylvanisches Fingerkraut) der trockenen Weiden oberhalb der 1.300 m; die Astragalus alopecurus (eine Tragant-Art), die ausschließlich im Aostatal wächst; die Aethionema thomasianum (eine Stauden-Art); die Linnaea borealis, eine nacheiszeitliche Pflanzenart, die in Nadelwäldern wächst, und die Paradisea liliastrum, eine wunderschöne weiße Lilie, die dem historischen „Giardino Paradisia“ ihren Namen leiht.