La Thuile
Der Ort befindet sich in einem weiten Talkessel am Fuß des Colle del Piccolo San Bernardo auf 1441 Höhenmetern und in einem durch dichte Wälder geschützten Gebiet, das von hohen Bergen und ausgedehnten Gletschern dominiert wird.
Am Colle del Piccolo San Bernardo kann man ein interessantes Steingehege besuchen: Gemeint ist der “Cromlech”, ein vorgeschichtlicher Park, der bis auf die Eisenzeit zurückgeht. Außerdem befinden sich in diesem Gebiet noch die Spuren zweier “Mansiones” aus dem romanischen Zeitalter. La Thuile war ein wichtiger Streckenposten auf dem Weg nach Gallien.
Zur Zeit der Savoyer wurde dieser Ort zu einem wichtigen Bollwerk gegen die Invasionen aus Frankreich. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde der Ort mehrfach durch die vorbeiziehenden französischen Truppen geplündert.
Die Gemeindekirche von La Thuile ist dem Heiligen San Nicola geweiht und wird bereits im Jahre 1113 zum ersten Mal erwähnt, das Datum der Errichtung ist jedoch umstritten. Ihre Seite ziert ein schöner Glockenturm aus dem 15. Jahrhundert.
La Thuile gehört zu einem internationalen Skigebiet und ist über seine Anlagen und Skipässe mit den Pisten des französischen La Rosière verbunden.
Mit insgesamt 150 Kilometern, wovon manche mittleren Schwierigkeitsgrad haben, andere für Profis geeignet sind, ist dies eines der größten und am höchsten gelegenen Skigebiete der Alpen. Ein derartig weitläufiges Gebiet liefert ständig neue und überraschende Aussichten, die den Skifahrer auf der Suche nach immer neuen Eindrücken erfrischen. Der ausgiebige Schneefall und die hoch gelegenen Pisten ermöglichen Skisport bis zum Ende des Frühlings.
Im Sommer beginnen hier spezielle Führungen zum Gletscher am Rutor, Ausflüge zum See von Arpy, an die Seen am Rutor und in die Hochebene von Joux.
Am Sonntag nach dem 15. August findet am Colle del Piccolo San Bernardo die so genannte “Fête des Bergers” statt. Diese Veranstaltung erinnert an die Vergangenheit, als sich noch Schäfer aus dem Aostatal und den Savoyen in Freundschaft auf einem Viehmarkt trafen und austauschten. Dieser Austausch, der während des Krieges abbrach, ist heute zu einer folkloristischen Kirmes geworden, an deren Festivitäten die Talbewohner, Schäfer und Touristen von beiden Seiten des Berges teilnehmen. An diesem Tag findet auch ein Ausscheidungskampf der “Bataille de Reines” statt.
In der Nähe des Colle del Piccolo San Bernardo befindet sich der botanische Garten Chanousia, der 1897 auf Wunsch des Abts Pierre Chanoux gegründet wurde, einem Priester von großer Wohltätigkeit und Bildung, der auch unermüdlicher Bergsteiger, Pionier und Anhänger des modernen Bergsports war. Der Garten entstand aus dem Bedürfnis, die charakteristische Flora der Bergwelt zu schützen. Nach vielen Jahren der Vernachlässigung, ist dieser schöne Garten jetzt zu neuem Leben erblüht und zu einem beliebten Ausflugsziel im Sommer geworden.
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