Jean-Baptiste Cerlogne kam im gleichnamigen Ort Saint-Nicolas im Jahr 1826 auf die Welt. Nachdem er in Marseille in Frankreich als Schornsteinfeger tätig war, wurde er schließlich als Koch im Seminario Maggiore von Aosta angestellt. Hier entdeckte man seine Kreativität und Intelligenz und bot ihm an, zu studieren und dem Orden beizutreten. So wurde er zum “Abbé Cerlogne”, Autor zahlreicher Veröffentlichungen und Dichtungen, die in frankoprovenzalischem Dialekt (“Patois”) niedergeschrieben wurden. Er war ein leidenschaftlicher Verteidiger dieses alten Dialekts und kämpfte um dessen Verbreitung mit etlichen Werken, darunter der “Dictionnaire du patois valdôtain”. Er verstarb 1910 in Saint-Nicolas und ruht heute in einem Grab dicht neben der Kirchenfassade.
Zahlreiche Werke und einige persönliche Gegenstände des Aostataler Dichters Jean-Baptiste Cerlogne sind in diesem Museum ausgestellt. Das Museumsgebäude liegt in der Ortschaft Le Cure in unmittelbarer Nähe der Pfarrkirche. Hier werden zahlreiche Werke von Dichtern aus der Vergangenheit verwahrt, die im Aostaler Dialekt schrieben. Im unteren Teil des Museums, den einstigen, mit gewölbten Decken versehenen Stallungen, wurde eine Galerie für vorrübergehende Ausstellungen eingerichtet. Zur Gelegenheit der Eröffnung wurden Werke des Bildhauers Carlo Gadin ausgestellt, welcher eine lokale Tradition fortsetzt. Der beweinte Erfinder und Konservator des “Museums Cerlogne” Renato Willien, gründete hier am 16. Oktober 1967 das frankoprovenzalische Studienzentrum, das später in das Dorf Fossaz-Dessus verlegt wurde.