Centre d'Etudes Francoprovençales René Willien
Lokalität: Saint-Nicolas
Archivdokumentationsanfragen und sonstige Mitarbeit nach Vereinbarung : +39 366 2857549 oder bureau.cefp@gmail.com
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Dank dieses hervorragend renovierten Bauwerks aus dem 18. Jahrhundert hat man die Möglichkeit, Einblick in den damaligen Lebensraum der bäuerlichen Kultur zu erhalten und die Ausstellung des Archivs der “Concours Cerlogne” (Schulwettbewerbe zum Thema des frankoprovenzalischen Dialekts des Aostatals, dem “Patois”) von 1963 bis heute zu besuchen.
Das Besucherzentrum verfügt über einen Konferenzsaal und eine Fachbibliothek mit Sammlungen der frankoprovenzalischen Dialektforschung und alpinen Völkerkunde. Außerdem werden hier die Kassetten der Tonarchive und die Mikrofilme des “Concours Cerlogne” aufbewahrt.
Sitz des Studienzentrums ist ein alter Bau in typisch architektonischer Form des Gebirgsbauernhauses aus dem 18. Jahrhundert mitten im Ortszentrum des Dorfs Fossaz-Dessus. Das Haus liegt eingefügt zwischen anderen Gebäuden auf einem abschüssigen Gelände und erstreckt sich über dreieinhalb Stockwerke, wobei die Orientierungsachse parallel zu den Höhenlinien liegt: diese architektonische Bauform ist im gesamten Dorf immer wieder anzutreffen. Das Raumgefüge setzt sich aus dem Stall (Bòou) im Erdgeschoß, einer Küche (Méisôn) und einem Schlafzimmer (Tsambra) im ersten Stock sowie dem Kornspeicher (Pailler) in den oberen Etagen zusammen.
1986 wurde das Gehöft von der Regionalverwaltung erworben und man begann mit seiner Renovierung. Dabei wurden die Räume des Kornspeichers umgeändert, um Platz für das Zentrum zu schaffen. Am 12. November 1988 fand die Einweihung statt. Den Architekten Louis Bochet und Alberto Breuvé ist es gelungen, die ursprüngliche Gebäudestruktur zu erhalten, indem ein funktioneller, den traditionellen Bauelementen entsprechender Umbau durchgeführt wurde.
Vor Ort und nach vorheriger Reservierung kann man die Fachbibliothek zur frankoprovenzalischen Sprache und zur alpinen Ethnologie sowie das Archiv des Concours Cerlogne (mehr als 4.000 Bände: es handelt sich um die Werke auf Patois der Schulen, die von 1962 bis heute an diesem jährlichen Wettbewerb teilgenommen haben) konsultieren.