Spaziergang von La Salle nach Derby
Lokalität: La Salle
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Wie: zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto.
Dauer: ca. 4 Stunden und 30 Minuten (zu Fuß bis Derby, Rückfahrt mit dem Autobus nicht mit einberechnet).
Beste Jahreszeit: von Mai bis Anfang November.
Länge: ca. 5 km.
Derby: ein Ort, der meist unbemerkt bleibt, der aber mit historischen Schätzen und Zeugen eines strahlenden Mittelalters überrascht.
Geparkt wird am besten unterhalb der Maison Gerbollier oder aber, und diese Option ist zu empfehlen, man nimmt den Linienbus bis ins Ortszentrum von La Salle, um dann mit einem weiteren Bus direkt von Derby zurückfahren zu können.
An der Pfarrkirche von La Salle nimmt man die Straße, die Richtung Osten aus dem Ort hinausführt; der Weg führt vorbei am Friedhof und dem nahegelegenen Bach bis nach Echarlod ( Wehrhaus von Aragon ). Nach Verlassen des Dorfs führt der Weg über einen zwischen den Wiesen verlaufende Panoramastraße Richtung Tal, bis zum Ortsteil Villair. Wenn man von hier nach links in Richtung der Siedlung Cré weitergeht, gelangt man an die SS 26, die in Richtung Derby überquert werden muss. Derby scheint auf den ersten Blick abgelegen und uninteressant, tatsächlich hat die kleine Ortschaft jedoch eine lange Geschichte zu erzählen: Im Mittelalter und Spätmittelalter war sie Lehensgut des Kathedralkapitels sowie des Domkapitels von Sant’Orso.
Die Ortschaft Derby, die heute zum Gemeindegebiet von La Salle gehört, war einst auch in verwaltungsrechtlicher Hinsicht unabhängig (mit eigenem Bürgermeister) und übte ihre geistliche Gerichtsbarkeit nicht nur über die gesamte orographisch rechte Seite Envers sondern auch über drei Dörfer auf der orographisch linken Seite Adret (Villaret, Les Champs und Equilivaz) aus, die eigentlich der Gemeindeverwaltung von La Salle unterlagen. Im Jahr 1782 wurden die unvermeidlichen Komplikationen, die sich daraus für die Verwaltung der weltlichen und geistlichen Angelegenheiten ergaben, durch eine Verordnung der Royale Délégation beigelegt: Die beiden Orte wurden endgültig zu einer einzigen Gemeinde zusammengeführt.
Die Geschichte von Derby kann übrigens bis ins Jahr 1040 zurückverfolgt werden. Damals schenkte Umberto Biancamano, Stammvater der Savoyen und Herr des Valdigne-Gebiets, dem Kathedralkapitel zwei Drittel und dem Domkapitel von Sant’Orso in Aosta ein Drittel der Gerichtsbarkeit über dieses Gebiet sowie bewegliche und unbewegliche Güter verschiedener Art. Der Name Delbia ist in eben dieser Urkunde das erste Mal belegt.
Das erste Bauwerk, das man sich nach Überquerung des Flusses Dora genauer ansehen sollte, ist die Pfarrkirche Sant’Orso (XI-XII) , die sich durch ihren besonders schlanken und spitzen Kirchturm auszeichnet (XIII).
Wenn man auf der Hauptstraße weitergeht, trifft man auf der rechten Seite, etwas abseits von der Straße, auf die Richterschloss (XIV-XV); am Straßenrand ist noch ein Stück der ursprünglichen Befestigungsmauer mit zwei runden Ecktürmen zu sehen, außerdem ist ein Maschikuli über dem Eingang zu erkennen. Ihren Namen verlangt die Burg weitläufigen Kellergeschossen, die über einen bestimmten Zeitraum als Gefängniszellen genutzt wurden; bemerkenswert ist hingegen der geschwungene Backsteinkamin, der zu späterer Zeit an die Nordwand des Gebäudes angebaut wurde.
Sobald man die Mitte der Ortschaft erreicht hat, bemerkt man oben an der Straße einen weiteren imposanten Gebäudekomplex, der als Notarschloss bekannt ist und wahrscheinlich als Wohnstätte der Notare von Lachenal diente, die zwischen dem 13. und dem 16. Jahrhundert in Derby und dem gesamten Valdigne-Gebiet tätig waren; erwähnenswert sind einige schöne Fenster, die durch einen Sturz mit Spiegelgewölbe abgeschlossen werden. Dem Gebäude angeschlossen ist der Gemeinschaftsbackofen.
Wer seine Entdeckungstour durch das mittelalterliche Derby fortsetzt, stößt sicher auch auf den sogenannten Turm der Gerechtigkeit oder „Gefängnisturm“ (XV-XVI): o. An der Fassade dieses viereckigen Bauwerks tun sich spätgotische Fenster auf. Es wird empfohlen, bis zur alten Kastanie hochzugehen, um dann über den Schotterweg, der durch die Wiesen und an dem kleinen Friedhof vorbei führt, wieder zurück zu spazieren.