Erbe: Chambave, Châtillon, Fénis, Verrayes, ** Valle d'Aosta **

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Pfarrkirche San Lorenzo

Kirchen und Kapellen  -  Chambave

In den Anfängen des 12. Jhs. gehörte die Pfarrkirche zum Kloster Fruttuaria, das sie im Jahr 1182 zusammen mit allen Besitztümern der Abtei im Aostatal an die Propstei von St-Gilles von Verrès abtrat. In dieser doppelten Klosterabhängigkeit liegt der Ursprung des Begriffes “Prior”, mit dem noch heute der Pfarrer von Chambave bezeichnet wird.
Im Jahr 1781 fiel die Propstei von Chambave unter die Gerichtsbarkeit des Bischofs.
Der erste historische Vermerk der Kirche von Chambave geht auf das Jahr 1100, die Zeit zurück, in der sich die Kirche vermutlich noch im Bau befand. Von dem ursprünglichen romanischen Bauwerk ist heute nichts mehr erhalten, mit Ausnahme des unteren Abschnitts des Glockenturms, der auf die Mitte des 12. Jhs. datierbar ist.
Im Jahr 1744 entschied die Pfarrgemeinde von Chambave, ihre Kirche von Grund auf neu aufzubauen. Die Bauarbeiten wurden dem Architekten Giovanni Ferro aus Alagna anvertraut und 1748 fertig gestellt.
Die endgültige Anordnung der Kirche ist dem Prior Favre zu verdanken, der im Jahr 1889 das Kirchenschiff durch Abbruch des davor stehenden Portikus verlängern und zwei neue Seitenkapellen errichten ließ. So bekam die Kirche zu jener Zeit ihre heutige Form und Größe.
Von den antiken liturgischen Gegenständen, die im Pfarreimuseum aufbewahrt sind, sollten erwähnt werden: das aus Kupfer und Silber gefertigte, kästchenförmige Reliquiar, das im 16. Jh. von den Herren von St-Pierre dem Kommenden-Prior J.-L. Vuillet gespendet wurde; vier Kreuze aus Silberblatt (15.-16. Jh.); die fotografischen Reproduktionen der bemalten Seiten von zwei kostbaren liturgischen Büchern, das Antiphonar aus dem 15. Jh. und ein Graduale aus dem 16. Jh., das von dem berühmten Prior der Kollegiatkirche S. Orso, Giorgio von Challant benutzt wurde. Die Bibliothek des Bischofsseminars von Aosta beherbergt heute diese kostbaren Kodexe sowie zahlreiche andere liturgische Bücher aus dem Aostatal.

Zur Krönung des Ganzen wurde ein prachtvolles Ölgemälde des Schutzengels angeordnet (Ende 17. Jh.). In der Sakristei ist hingegen eine Reliquiarbüste des heiligen Lorenz (19. Jh.) aufbewahrt, die dem Bildhauer Molino zugeschrieben wird.

    0166/46113

Römische Brücke

Römische Architektur  -  Châtillon

Die römische Brücke über den Marmore lehnte sich an die felsigen Ufer des Flusses und bestand aus nur einem einzigen Bogen von ca. 15 Metern Länge.

Auf den zugehauenen, regionalen Steinblöcken der Brücke sind noch heute deutlich kleine Einkerbungen zu sehen, die dazu dienten, den Zangen einen Halt zu geben, mit denen sie hochgehoben wurden.

Laut De Tillier, einem Historiker des Aostatals, wurde die Brücke beim Rückzug der französischen Truppen im Jahre 1691 zerstört. Ein vielleicht gefälschter Stich aus dem Jahre 1797 zeigt sie jedoch im unversehrten Zustand.

Burg Ussel

Burgen und Türme  -  Châtillon

Die Burg Ussel, die auf einem gut sichtbaren und steilen Hügel sitzt, liegt südlich der Siedlung Châtillon.
Die von Ebalo II di Challant um die 50-er Jahre des 14. Jh. (dieses Datum ist durch die dendrochronologische Analyse bestätigt) erbaute Burg Ussel markiert eine Wende in der militärischen Architektur des Aostatals: es ist die erste Burg in der Würfelform, die sich als letzte Form mittelalterlicher Burgen entwickelte, und sie markiert den Übergang zwischen der zeitgleichen Burg von Fénis und den strengen Formen von Verrès.

Nachdem die Burg mehrere Male vom Besitz der Challant in den des Hauses Savoyen und zurück gewechselt war, wurde sie als Gefängnis verwendet und dann vollständig aufgegeben. Im Jahr 1983 erwarb Baron Marcel Bich die Burg von der Familie Passerin d’Entrèves, den Erben der Challant und schenkte sie der Region, die sie restaurieren ließ und als Sitz von Ausstellungen adaptierte.

Mit ihrem rechteckigen Grundriss von beachtlichem Ausmaß, weist die Burg eine gute Befestigungsmauer mit einem oberen Streifen von Blindbogen auf, die an der Nordseite fehlen, sowie sehr schöne zweibogige Fenster, die mit Blumen- und geometrischen Mustern verziert sind. An den Ecken der Südseite (zum Berg hin) befinden sich zwei angebaute zylinderförmige Türme, die ursprünglich durch einen umlaufenden zinnenbewehrten Wehrgang verbunden waren. Ebenfalls an der Südseite befindet sich der Eingang, darüber eine Pechnase. An der Nordseite Richtung Châtillon stehen zwei viereckige, leicht vorstehende Türme, zwischen denen der Bergfried empor ragt, ein Symbol der Feudalmacht des Burgherren. Im Inneren sind die monumentalen Kamine mit großen Konsolen erhalten, die auf einer gleichen aufsteigenden Linie angebracht sind, um so einen einzigen Rauchfang ausnutzen zu können, sowie Spuren der Stiegen und der Raumaufteilung.

Zu Beginn der Restaurierung bestand die Burg fast nur noch aus Trümmern; eine genaue archäologische Untersuchung hat es jedoch ermöglicht, die entstandenen Lücken wieder richtig zu füllen. Entlang der Zinnen wurde ein sehr malerischer Wehrgang errichtet, von wo aus der Besucher die Ebene von Châtillon und ihre historischen Bauten bewundern kann.

    (+39) 3669531109
    castellodiussel@gmail.com

Schloss Gamba

Burgen und Türme  -  Châtillon

Das Schloss wird vom 18. März bis 13. Juni 2025 geschlossen sein

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Das Schloss
Es wurde zu Beginn des 20. Jarhunderts vom Baumeister Carlo Saroldi im Auftrag von Charles Maurice Gamba, dem Eheman von Angélique d‘Entrèves, Tochter des Grafen Christin d‘Entrèves), erbaut. Seit dem Jahr 1982 befindet es sich im Besitz der Autonomen Region Aostatal.

Die Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst
Nach einer umfassenden Renovierung, beherbergt heute das Schloß einen Ausstellungsrundgang, der sich durch 13 Räume erstreckt und eine Werkauswahl mit über 150 unter Gemälden, Skulpturen, Installationen sowie grafischen und fotografischen Kollektionen einer regionalen Sammlung zeigt.

Neben den Werken der Meister des 20. Jahrhunderts mit Skulpturen von Martini, Mastroianni, Manzù, Arnaldo sowie Giò Pomodoro und Gemälden von Casorati, De Pisis, Carrà und Guttuso, dokumentiert die Sammlung die darstellende Kunst der zweiten Hälfte des Jahrhunderts und zeigt auch Vertreter zeitgenössischen Schaffens wie Schifano, Baruchello, Rama und Mainolfi.
Eine Reihe von Werken weist außerdem in verschiedener Art auf die Strömungen hin, von denen die künstlerische Szene Italiens in den vergangenen 25 Jahren geprägt wurde (Informalismus, geometrische Abstraktion, Transavangarde und Pop Art). Besondere Beachtung wird dem Aostatal geschenkt, und zwar anhand der Arbeit lokal ansässiger Künstler oder solcher, die im Auftrag der Region hier tätig sind.

Empfehlenswert, sowohl zur Information als auch zur Unterhaltung, sind eine Reihe von Workshops, Führungen und Veranstaltungen, die verschiedenen Besuchergruppen (Familien, Erwachsenen, Schulklassen, Kindern, Jugendlichen) die moderne und zeitgenössische Kunst näher bringen wollen.

Der Park
Das Schloß ist von einem Englischen Park umgeringt, dem sich über eine Fläche von etwa 54.000 Quadratmetern erstreckt und wo etwa 150 Arten Bäume leben. Hier trifft man drei monumentale Bäume: den Mammutbaum aus Kalifornien,die Sumpfzypresse und den Lederhülsenbaum.

    0166.563252
    info.castellogamba@regione.vda.it

Schloß von Fénis

Burgen und Türme  -  Fénis

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Anders als die übrigen Burgen, die zu kriegerischen und Verteidigungszwecken gebaut worden waren, liegt Fénis nicht auf der Höhe eines Felsens, sondern auf einer leichten Anhöhe. Ihre Funktion war tatsächlich, im Unterschied zu den Verteidigungsbauten, einzig die eines prestigeträchtigen Wohnsitzes der Familie Challant.
Die vielen Türme der Burg haben ihr Fundament in einem architektonischen Ensemble von überraschender Harmonie und waren diesem um die Mitte des 14. Jh. von Aimone di Challant zum schon vorher vorhandenen großen Turm hinzu gefügt worden, der bereits ein Jahrhundert zuvor die Hauptwohnung des Vicomte Gotofredo II. gewesen war. Die Burg gehörte den Herren von Challant vom Zweig von Fénis bis zum Jahr 1716. In jenem Jahr wurde sie dem Grafen Baldassare Castelar di Saluzzo Paesana überlassen. Es folgte ein Zeitraum, in dem sie verlassen war und der Herrensitz zu einem ländlichen Wohngebäude umgewandelt wurde: Die Säle des Erdgeschosses wurden als Stallungen genutzt, das erste Obergeschoss diente dagegen als Heuboden. 1895 wurde das Anwesen von Alfredo d’Andrade erworben, der eine Restaurierung begann, die von Mesturino zu Ende geführt wurde. Heute ist die Burg im Besitz der Regionalverwaltung.

Die Burg hat einen fünfeckigen Grundriss. An dessen Ecken befinden sich runde Türme, darunter auch ein massiver Turm an der Südwestkante sowie ein viereckiger Turm im Süden. Den Bergfried umgibt ein doppelter Mauergürtel, mit kleineren Wachtürmen und einem umlaufenden Wehrgang. Zum Adelssitz gelangt man, indem man durch einen quadratischen Torturm geht, der ein Fallgitter hatte, um im Fall von Gefahr den Vorhof abzuriegeln. Der Innenhof mit der halbrunden Freitreppe und den Holzbalkonen ist mit kostbaren Fresken geschmückt, auf denen der Heilige Georg als Drachentöter und eine Gruppe von Weisen und Propheten dargestellt sind, welche Pergamentseiten hoch halten, auf denen man Sprichwörter und moralische Sentenzen in altfranzösischer Sprache lesen kann. An der Ostwand sind dagegen die Verkündigung und der Heilige Christophorus dargestellt. Sie werden einem Maler zugeschrieben, welcher der Schule des Jaquerio nahestand und sind um 1425-30 zu datieren. Im Erdgeschoss kann man den Waffensaal, den Speisesaal, die Vorratskammer, die Küche, das Arbeitszimmer und die Zahlstelle besichtigen. Im ersten Obergeschoss sind die Kapelle mit dem angrenzenden Empfangssaal und die Gemächer der Grafen eine Erwähnung wert.

    (+39) 0165764263

MAV - Museum der traditionellen aostataler Handwerkskunst

Museen  -  Fénis

Das MAV ist ein Museum, das der traditionellen Handwerkskunst des Aostatals gewidmet ist.

*Die traditionelle Handwerkskunst des Aostatals birgt einen Reichtum an Symbolen, Wissen, Identitätswerten und außergewöhnlichen kreativen Prozessen, die sich in den geschaffenen Objekten widerspiegeln.

Das 2009 in Fénis eröffnete Museum präsentiert 2022 einen erneuerten Ausstellungsparcours, der den Besucher auf einer idealen Reise begleitet, die mit Erinnerungen beginnt und mit Material, Form, Geste und Schönheit fortfährt.

Der erste Teil präsentiert die Ausstellung der gesamten Sammlung Brocherel, in der die Objekte als sogenannte Erinnerungsmacher beschrieben werden.
Der zweite Raum, der dem Material gewidmet ist, erörtert die enge Beziehung zwischen dem Territorium und dem Handwerk, zwischen dem Handwerker und dem Material, das er bearbeitet.
Weiter geht es mit der Form. Die Form formt die Objekte in der Begegnung zwischen Handwerker und Material, und die Geste, d.h. die professionelle Geschicklichkeit, zu der Handwerker fähig sind, sind ein einzigartiges immaterielles Wissenserbe, ohne das es kein Objekt gäbe.
Die neue Ausstellung schließt mit einem Blick auf die Zukunft, auf die Fähigkeit des Schaffens, über seine Zeit hinauszugehen, und auf Schönheit als individuelles, objektives oder soziales ästhetisches Urteil über eine Reihe von Objekten.

Vereinbarung zwischen der Burg von Fenis und der MAV:
Das Museumsticket zum Preis von € 2,00 in Kombination mit dem Schlossticket an der Schlosskasse, den Tourismusbüros oder an der MIDA-Kasse erhältlich und gilt nur am Ausstellungstag.

  • Um über alle Initiativen und Aktivitäten der MAV auf dem Laufenden zu bleiben, besuchen Sie bitte die im Abschnitt „Kontakt“ angegebene Website.
  • Um mehr über das Kunsthandwerk im Aostatal zu erfahren, lesen Sie hier
    (+39) 01651835120
    museo@lartisana.vda.it

Pfarrkirche San Martino e Santa Barbara

Kirchen und Kapellen  -  Verrayes

Das erste historische Dokument, in dem die Pfarrkirche von Verrayes erwähnt wird, ist eine Bulle des Papstes Lucius III. vom 7. Mai 1187, in der die von der Kollegiatkirche Sant’Orso in Aosta abhängigen Pfarreien aufgelistet sind.
Die heutige Kirche von Verrayes wurde am Ende des 19. Jhs. errichtet. Auf den Mauern des Glockenturms bewundert man noch heute Spuren der alten Kirche. Es handelte sich um ein sehr niedriges Gebäude, das sich aus drei, von großen Säulen getrennten Kirchenschiffen zusammensetzte. Das Hauptschiff wurde von einem Kreuzgewölbe überdacht, das wiederum von hervortretenden Rippen unterteilt wurde. Diese Kirche wurde 1873 abgerissen und durch die heutige Kirche ersetzt, die von dem Architekten Lancia entworfen wurde. Im Jahr 1877 wurde dieses Bauwerk fertig gestellt und von Mons. Duc am 11. November 1887 geweiht.

    0166/43120