Die ersten zuverlässigen Dokumente über die Sankt Jakobs Pfarrkirche von Issime gehen auf eine Papstbulle aus dem Jahr 1184 zurück, in der sie unter den von der Kollegiatkirche Sant’Orso verwalteten Kirchen aufgeführt wird. Die Pfarrkirche von Issime, die auch die Gemeinden Gaby und die zwei Gressoney umschloss, wurde dem Kloster Saint-Gilles von Verrès anvertraut, dem sie bis zum Jahr 1674 unterstand.
Bemerkenswerte Elemente:
- die Fassade, zwischen 1698 und 1700 mit der Freskenmalerei des Jüngsten Gerichts verziert, mit dem fein geschnitzten Holzportal, über dem in einer Nische die Holzstatue des Heiligen Jakobus, des Schutzpatrons von Issime - zusammen mit dem Heiligen Sebastian - herrscht;
- die fünfzehn kleine Kapellen im Vorhof der Kirche, mit den Mysterien Christi bemalt;
- der Hauptaltar, der in den Anfängen des 18. Jhs. im Barockstil gefertigt und mit 182 vergoldeten Holzstatuen und Engeln dekoriert wurde.
Das Museum der Sakralkunst
Es wurde am Eingang der Pfarrkirche angeordnet und im Jahr 1986 eingeweiht. Zu den ältesten Gegenständen, die auf das 15. Jh. zurückgehen, zählt unter anderem die Holzstatue des Heiligen Jakobus mit den riesigen Händen, die eines der bedeutendsten Beispiele der Volkskunst des Aostatals darstellt.
Zahlreiche Kunstwerke bezeugen die Verbindung, die das Tal im Laufe der Jahre mit den angrenzenden Regionen und den nordeuropäischen Ländern unterhielt: die Statue des Heiligen Jakobus (15. Jh.), die aus Süddeutschland oder Südtirol stammt, die Statue der Heiligen Lucia und die Madonna des Rosenkranzes des Altars (16.Jh.) aus dem Südtirol, sowie die Statue der Heiligen Barbara (16. Jh.), die deutliche Ähnlichkeiten mit zeitgenössischen Werken aus Schwaben aufweist.
Von den aus den Kapellen stammenden Werken sollte die Madonna aus der Kapelle von Mühnes (San Grato Tal) erwähnt werden, die sich durch den faszinierenden Faltenwurf im Barockstil kennzeichnet.
Das Museum beherbergt zudem eine Abteilung für die Silbersammlungen, in der ein interessantes, getriebenes und mit Grabstichel bearbeitetes Reliquiar aus dem Jahr 1675 ausgestellt ist.