Erbe: Lillianes, Perloz, Pont-Saint-Martin, ** Valle d'Aosta **

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Pfarrkirche San Rocco

Kirchen und Kapellen  -  Lillianes

Die neue Pfarrkirche San Rocco, die auf den Fundamenten einer antiken Kapelle aus dem Jahr 1490 errichtet wurde, wurde 1723 fertig gestellt.
Die Pfarrkirche besitzt einen weitläufigen Innenbereich aus drei Kirchenschiffen, die von zwei Reihen aus Steinsäulen unterteilt wird. Der Hauptaltar, der 1763 von dem Bildhauer J.B. Gilardi und seinem Sohn Giuseppe im Barockstil realisiert wurde, stellt ein wahrhaftiges Meisterwerk der Bildhauerei dar. Zu bewundern sind zudem vier barocke Seitenaltäre aus vergoldetem Holz sowie einige Statuen, die dem Heiligen Joseph, dem Heiligen Antonius und der Heiligen Jungfrau geweiht sind. Die Büste in der Nähe des Altars erinnert an den Bischof von Aosta Giovanni Battista Jans (1764-1847), der gebürtig aus Lillianes stammte. Das Steinportal schmückt sich mit dem typischen hängenden umgekehrten Spitzbogen. Angrenzend an die Kirche erstreckt sich der Friedhof.

    0125/832110
    comune@comune.lillianes.ao.it

Chemp, Varfey und andere Dörfer von Perloz

Architektur  -  Perloz

Gleich bei der Ankunft in Crétaz de Miochaz, dort, wo man das Auto abstellt, starten zwei Wanderwege in Richtung der letzten Dörfer von Perloz, die als unerreichbar bezeichnet werden, da man sie nur zu Fuß erreichen kann. Man hat den Eindruck, es wären unerreichbare “Adlerneste”, doch in Wirklichkeit führen bequeme Spazierwege in wenigen Minuten bergauf.

Ein Stück oberhalb von Crétaz, auf einem Plateau, welches das Haupttal und die Canavese-Ebene beherrscht, liegt Varfey. Dieses kleine Dorf hat die Besonderheit, auf der Grenzlinie zwischen den Gemeindebezirken von Perloz und Lillianes zu liegen. Daher kann man überall auf dem Weg und auf den Mauern die Buchstaben P / L erkennen.

Etwas weiter bergab liegt Chemp auf einer, von den Gletschern abgerundeten Anhöhe, die an die von Menschenhand angelegten Kastanienhaine grenzt. Die Umrisse stolzer, Ende des 19. Jahrhunderts gebauter großer Steinhäuser, heben sich vom Horizont gleich neben einer strahlend weißen kleinen Kapelle und etwas gedrungeneren, älteren Bauernhäusern ab.

In Varfey erinnern einige Kornspeicher an den einstigen Getreideanbau auf den ringsum verlassenen Terrassen, während eine wunderschöne, aus dem 17. Jahrhundert stammende Kornkammer in dem Weiler Chemp, ein mit einer Arkadenloggia verziertes Bauernhaus flankiert.

Weitab vom hektischen Treiben der Stadt, sind diese Dörfer eine Oase des Friedens und werden nach wie vor zu bestimmten Zeiten des Jahres bewohnt. Es wird noch emsig in den Ställen oder in den Drechselstuben gearbeitet. Unter den Häusern des Dorfes Chemp können Sie ein Freiluftmuseum it Werken verschiedener Künstler besuchen.
Man sollte leise und rücksichtsvoll vorbei gehen.

Die Dörfer Chemp und Varfey sind jetzt mit dem Auto erreichbar (Varfey von Lillianes und Chemp von Perloz).

Im Frühling blüht auf dem Col Fenêtre von Perloz (1670 m) eine wunderschöne Blume: die Pfingstrose. Dieses Gebiet ist auch ein Teil des ökologischen Netzes “Natura 2000”. Der hervorragend ausgestattete Wanderweg, der Sie in 20 Minuten zum Ziel führt, kommt an zwei Dörfern vorbei, welche das Herz der Liebhaber traditioneller Bauwerke und klaren Gebirgswassers höher schlagen läßt: eines ist Pesse, das auf einer sanft abfallenden Terrasse über dem Nantey-Tal liegt und im Sommer ein begehrter Urlaubsort ist, während das zweite Dörfchen Fenêtre, das sich an einen einst als Weide-und Ackerland benutzten Hang klammert, heute vollkommen verlassen ist. Bemerkenswert sind das Steinkreuz und die monumentale Esche im Weiler Pesse und der prächtige in den Stein gehauene Brunnen in Fenêtre.

Die alte Weinpresse von Perloz

Architektur  -  Perloz

Die Weinpresse von Perloz ist ein interessantes Geschichtszeugnis des Weinbaus und der ländlichen Traditionen der Gegend.
Das Keltern erlaubte die Gewinnung des Flüssiganteils des Trebers durch Pressen, d. h. dessen, was nach der alkoholischen Gärung übrig blieb, nachdem der Wein aus den Fässern abgezapft wurde.
Die Welle besteht aus einem mächtigen Kastanienbalken einer Länge von 7,3 Metern. Er bewegte sich dank der Schraube, die am Ende des längsten Armes angebracht war.
Die alte Weinpresse, die heute restauriert wurde, befindet sich in einem langen und engen Raum, der frei zugänglich ist.

DIE GESCHICHTE DER WEINPRESSE
Der älteste Teil des Gebäudes ist auf das 16. Jahrhundert zurückzuführen.
Im 17. Jahrhundert gehörte der Boden, auf dem die Weinpresse erbaut wurde, dem Lehnsgut der Vallaise. Untersuchungen des Archivs haben ergeben, dass sie der Familie Gavy gehörte. Nachdem sie sich verschiedene Schulden aufgeladen hatte, musste sie 1781 auf Anordnung des Richters ihre Güter an die Gläubiger abtreten.
Das Gebäude ging so an die Gebrüder Glésaz über. Diese Familie soll die Weinpresse bis zum 19. Jahrhundert in ihrem Besitz halten.
Zwischen 1790 und 1812 wurde das Gebäude insgesamt neu erbaut. Dies ist an der östlichen Mauer gut zu erkennen.
Die Weinpresse funktionierte ordnungsgemäß bis zu den ‘20er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Ihre Tätigkeit wurde wegen der drastischen Reduzierung des Weinanbaus stillgelegt.
Wenn die Weinpresse auch untätig war, so blieb sie doch fast bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in einem guten Zustand. Erst der verheerende von den Nazis am 30. Juni 1944 im Laufe einer Vergeltungsmaßnahme gegen die Widerstandskämpfer entfachte Brand beeinträchtigte deren Struktur endgültig.

Die Glacières-Mühle

Architektur  -  Perloz

Die vom Wasser des “Ru” (Bewässerungskanal) von Marine betriebene Glacières-Mühle (oder Giassère-Mühle) ist sehr alt, wie die bei einigen Stellen des Baus eingravierten Daten bezeugen. Die erste dokumentarische Erwähnung geht auf das Jahr 1501 zurück und befindet sich in der Urkunde des Lehnsrechts der Mühlenverwalter durch die Herren von Vallaise.

Die Mühle wurde dann zunächst privat und später gemeinschaftlich vom Dorf Marine bewirtschaftet, das zum Beginn des 17. Jahrhunderts einen neuen Mühlstein einbaute.
Die Gemeinschaft vermietete die Mühle an Betreiber, welche die Wartung der Mühle und auch des Baches garantieren mussten. Als Bezahlung für die Mahldienstleistungen dienten Getreide und Mehl.
Die Mühle wurde während des Zweiten Weltkrieges von den Partisanen der Brigate Lys wieder in Betrieb genommen und sie wurde bis zu Beginn der Nachkriegszeit eingesetzt.

Heute ist die Anlage nicht aktiv, funktioniert jedoch noch. In ihrem Inneren befinden sich zwei Mühlsteine mit den Holztrichtern zum Einführen der Getreide und die Tröge zum Auffangen des Mehls.

    (+39) 3204248315

Wallfahrtskirche Madonna della Guardia

Kirchen und Kapellen  -  Perloz

Der Ursprung der Wallfahrtskirche geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Gemäß der Überlieferung soll sie infolge der zufälligen Freilegung einer Madonnenstatue erbaut worden sein, die vermutlich während des Einfalls der Barbaren an diesem Ort versteckt worden war. Zwischen 1715 und 1718 wurde das Gebäude erweitert.

Die Fassade ist sehr ansprechend und der Vorbau wird durch vier Säulen gestützt. Die Fresken im Innenraum wurden im 19. Jh. von den Gebrüdern Avondo geschaffen. Sie werden von einem Fächergewölbe dominiert, das sich mit zahlreichen Votivbildern schmückt, die den tiefen Volksglauben und die Dankbarkeit für “erhaltene Gunst” bezeugen. Besonders zu erwähnen sind die drei Holzaltäre aus dem 18. Jh. und die Statue der wundersamen Jungfrau mit Kind aus dem 14. Jh.). Auf der inneren Fensterbank der Fassade befindet sich links ein ovaler Stein, der als “Élémosinaire” verwendet wird und die Inschrift IHS und das Wappen der Vallaise trägt. Auf dem Platz vor der Kirche steht ein schöner Säulenbrunnen mit einer Maske, der aus dem Jahr 1642 stammt; das Brunnenbecken besteht aus einem einzigen Steinblock.
Auf der Hinterseite der Kirche erheben sich der Glockenturm und die Pilgerherberge mit einem ansehnlichen Säulengang, von dem man einen wundervollen Ausblick auf die Talebene genießt.

    (+39) 0125.804177
    (+39) 347.7189744
    s.soudaz@libero.it

Museum der Widerstandsbewegung Brigade Lys

Museen  -  Perloz

Das Museum, das am 25. April 2008 in der neuen Zentrale in Loc. Capoluogo eingeweiht wurde, ist in dem historischen Gebäude untergebracht, das unmittelbar nach dem Krieg die Heimat der ersten im unteren Aostatal aktiven Partisanenbande Brigata war Lys Protagonist im Jahr 1943 der ersten Widerstandsaktion im Unteren Tal, im allgemeineren Kontext des Krieges und des Befreiungskampfes im Aostatal.
Relikte, Uniformen, Helme, Kleidung, Flaggen, topografische Karten, Waffen, Gegenstände verschiedener Art werden passend mit wertvollem dokumentarischem, fotografischem und ikonografischem Material kombiniert, das durch Multimedia-Technologien und neue und ansprechende Kommunikationsmethoden verbessert wird. Das im Museum selbst eingerichtete Dokumentationszentrum ist mit Publikationen, Videos, CDs, Kassetten, Manuskripten und Archivalien ausgestattet. Das Museum wurde mit Videos über die Resistenza - den Widerstand im Aostatal und in Perloz sowie mit mehrsprachigen Audioguides ausgestattet, die den Besucher in Form von Erzählungen durch die Ausstellung führen

Besichtigungen auf Voranmeldung: bitte wenden Sie sich an der Gemeinde (Telefonnumer der Sektion “Kontakte”).

Les Chemins de la Liberté
Zusammen mit dem Museum kann man die Stätten des Partisanenkampfes auf der Route vom Ortsteil Plan de Brun bis zum Ortsteil Marine entdecken, die in etwa einer Stunde zu Fuß zurückgelegt werden kann.

    (+39) 0125807974
    3477189744
    solangesoudaz54@gmail.com

Römische Brücke

Römische Architektur  -  Pont-Saint-Martin

Diese stellt ein imposantes Zeugnis der Romanisierung des Aostatals dar. Das Datum ihrer Entstehung ist umstritten: Einige Datierungen gehen auf das Jahr 120 v. Chr., andere auf das Jahr 25 v. Chr. zurück.

Die Brücke
Sie schmiegt sich an beiden Stirnseiten an die Felswände, ist ca. 25 Meter hoch und besteht aus einem einzigen Bogen von 35 Metern Länge. Am Fuß des Brückenfundaments sind noch Aushöhlungen im Stein zu sehen, an deren Stelle die für den Bau der Bogenbrücke notwendigen Holzbalken standen. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurden einige Eisenklemmen angebracht, um das Bauwerk zu stützen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde nur unweit von dieser Stelle eine weitere Brücke aus Holz errichtet, die dann im Jahre 1875 durch die heutige Mauerkonstruktion ersetzt wurde.

Die Legende
Die volkstümliche Fantasie schreibt die Entstehung der Brücke dem Teufel zu. Laut der Volkslegende traf San Martino, Bischof von Tours, bei der Rückkehr aus Italien in seine Diözese auf das unüberwindliche Hindernis des Flusses Lys, der nach einem Hochwasser den einzigen Übergang zerstört hatte. Der Teufel schlug ihm vor, in nur einer Nacht eine solide Brücke zu bauen, und er forderte dazu im Austausch die Seele des ersten Passanten über die Brücke. Der Heilige nahm den Pakt an. Am nächsten Morgen warf er ein Stück Brot auf die andere Seite der Brücke, sodass der erste kein anderer war, als ein ausgehungerter Hund. Der Teufel verschwand rasend vor Wut mit Blitzen und nach Schwefel riechenden Dunstwolken in der Lys, und das Volk behielt die Brücke. Aus dieser Legende hat sich bis heute eines der wichtigsten Motive des Karnevals von Pont-Saint-Martin entwickelt, der mit der Verbrennung einer Teufelspuppe unter der römischen Brücke endet.

    0125830611
    protocollo@comune.pontsaintmartin.ao.it

Museum der Römerbrücke

Museen  -  Pont-Saint-Martin

Das Museum ist der großartigen Römerbrücke aus dem 1. Jahrhundert vor Christus gewidmet, deren imposante Bogen ist einer der längsten, noch intakten und aus der gleichen Zeit stammenden Bögen Europas.

Eine stattliche Sammlung von Fotografien, Zeichnungen und Unterlagen erlaubt sämtliche Informationen über technische Beschaffenheiten oder kuriose Legenden der “Teufelsbrücke” zu erfahren: zu diesen gehören Baumaterial und Konstruktionstechnik, jeweilige Legenden, die über die Brücke erzählt werden, Angaben über die Renovierung im neunzehnten Jahrhundert und Unterlagen über den wundersam überstandenen Bombenangriff von August 1944.
Außerdem ist das Museum der Römerbrücke ein Ausgangspunkt für eine umfassende Besichtigung der Ortschaft Pont-Saint-Martin, welche im Video, das im Museumssaal vorgeführt wird, präsentiert ist.