Technischer Schwierigkeitsgrad: mittel/schwer
Körperliche Anstrengung: mittel
Befahrbarkeit mit dem Fahrrad: 100%
Straßentyp: Asphaltstraße, Schotterweg und Pfad
Nehmen Sie auf der Autobahn A5 Torino-Aosta die Ausfahrt “Châtillon-Saint Vincent” und dann die Regionalstraße 46. Nach etwa 7 km erreichen Sie die Siedlung Antey-Saint-André, wo Sie auf die Regionalstraße 9 abbiegen. Nach etwa 6 km gelangen Sie in den Hauptort der Gemeinde Torgnon. Folgen Sie nach dem Ortsgebiet den Hinweisschildern zur Sport- und Picknickanlage Plan Prorion.
Aus geologischer Sicht ist interessant, dass man im ersten Abschnitt der Strecke durch mesozoisches Gestein des Bündnerschiefers mit grünen Steinen kommt, wo einst im Gebiet des Monte Meabé der Ozean war. Westlich der Strecke ab dem Monte Miracolo dagegen trifft man auf die Gneise der Arolla-Serie, die zum früheren afrikanischen Kontinent gehörten, während die Cima Bianca mit Sedimenten überlagert ist, die zum Großteil aus Marmor bestehen.
Aus hydrogeologischer Sicht ist das Vorhandensein von Kalkfelsen auffallend. Die Umgebung des Sees Tsan ist von karsischen Erscheinungen geprägt, während sich im Sumpfgebiet von Loditor ein bedeutendes Feuchtzonen-System befindet.
In Bezug auf die Tierwelt kann man entlang der vorgeschlagenen Strecke, und zwar besonders zwischen der morastigen Zone von Loditor und dem Almgebiet von Gilliarey, viele Murmeltiere beobachten. In den Fichtenwäldern oberhalb von Champtorné und Loditor trifft man immer wieder auf Eichhörnchen, Hasen, Rehe und Hirsche. Mit einem Fernglas kann man in den lichten Wäldern und Weiden hoch oben unter dem Monte Meabé und der Punta Tsan auch Steinböcke und Gämsen entdecken. Wenn Sie den Blick in den Himmel richten, sehen Sie Rebhühner und verschiedene Raubvögel, wie etwa den Adler. Aus botanischer Sicht herrscht der Hochwald mit Fichten und Lärchen vor, während im Unterholz Farne, Holunder, Heidelbeeren, Heckenrosen und Himbeeren dominieren.
Sie starten auf einem etwa 700 m langen Asphaltstück hoch zu den Liftanlagen von Chantorné bis zu den ersten Almhütten. Hier verlassen Sie die Straße und biegen links auf die Langlaufloipe ab.
Auf dem Schotterweg gelangen Sie zu den Almen Chavannes und Arpeille und dann zu den Almen Brusoney sowie Bedsoloz. Sie kommen dann an eine Kreuzung mit einer Asphaltstraße, die Sie nicht nehmen, sondern auf einem grasbewachsenen Weg weiterfahren, der immer schmaler wird.
Im Schatten von Lärchen und Tannen kommen Sie durch einen Abschnitt, wo Holzstege gebaut wurden, um nicht die Feuchtgebiete zu beeinträchtigen. Nachdem Sie an einer Stelle, von wo aus man die wunderschöne felsige Punta Tsan bewundern kann, eine Holzbrücke passiert haben, gelangen Sie nach einem kurzen Anstieg zur “Feuchtzone” von Loditor (1 950 m). Nehmen Sie in Loditor den Schotterweg rechts hinauf nach Gilliarey bei km 9,250 auf einer Höhe von 2 180 m. Das ist ein erster Wendepunkt der Tour und gleichzeitig ein Aussichtspunkt auf das Matterhorn, den Gletscher des Plateau Rosà und das Valtournenche, für den Sie sich genügend Zeit nehmen sollten. Wenn Sie möchten, können Sie etwa 7 km auf dem Schotterweg bis zum See Lago di Cignana und zur Hütte Rifugio Barmasse (mit Gelegenheit zum Essen und Trinken) weiterfahren.
Um zum “Giro degli alpeggi con vista sul Cervino” (Almtour mit Blick auf das Matterhorn) zurückzukehren, müssen Sie den Hinweg bis zur Alm Tellinod (bei km 11,350) wieder zurückfahren. Biegen Sie hier rechts ab und fahren Sie auf dem Schotterweg vorbei an der Alm Palud bis zur Alm Château. In der Nähe dieser Alm befinden sich die Überreste des früheren Hospizes Chavacour an der Straße, die Torgnon über die Hügel Chavacour, For, Collomb und Théodule mit dem nahe gelegenen Kanton Wallis verband. Die Straßen dienten einst als Handelswege für Vieh und den Muskateller aus Chambave.
Biegen Sie nun links auf einen breiten und flach verlaufenden Schotterweg ab, der teilweise entlang des Bewässerungskanals von Chavacour verläuft. Dank dieses bedeutenden Kanals ist die Weidenbewirtschaftung und die Viehzucht in einigen Gemeinden am “Adret” (Südhang) wie Verrayes, Saint-Denis und Chambave möglich. Die Tour führt Sie dann vorbei an den Berghütten von Cortod und Tronchaney, von wo aus Sie einen Panoramablick über beinahe das gesamte Becken der Almen von Torgnon und unten auf die “Feuchtzone” von Loditor genießen.
Weiter geht es durch Tannen- und Lärchenwälder, und nach einer leichten Abfahrt kommen Sie in das Gebiet von Chantorné mit Skipisten. Darauf folgt eine kurze Steilabfahrt (etwa 150 m) auf Schotteruntergrund, die Sie eventuell zu Fuß zurücklegen müssen. Wieder im Sattel führt eine schmale Straße, die der Langlaufloipe folgt, leicht bergauf. Dieses Stück ist besonders reizvoll, weil Sie, wenn Sie zurückblicken, durch die Zweige hindurch das Matterhorn und einige Gipfel der Monte Rosa-Gruppe erkennen. Nun gelangen Sie zum Pass Col des Bornes (bei km 28,800), einem Aussichtspunkt über das Zentraltal des Aostatals. Hier ändert sich die Vegetation, und aufgrund der trockeneren Südlage dominiert hier die Föhre. Biegen Sie rechts auf einen eher flachen Abschnitt mit leichten Anstiegen zwischendurch ab (ebenfalls die Langlaufloipe, etwa 2 km), bis Sie zu einer Abzweigung kommen.
Biegen Sie hier links ab und fahren Sie die steile Abfahrt (etwa 1,5 km) hinunter zum Picknickbereich von Champlong (bei km 31,450), dem zweiten Wendepunkt der Tour, wo Sie sich stärken können. In Champlong kann man außerdem eine Alm besuchen, wo zwischen Juni und September täglich die Milch zu Butter, Ricotta und dem Almkäse Fontina verarbeitet wird. Die Produkte kann man hier verkosten. Von Champlong (1 625 m) geht es wieder bergauf zum Pass Col des Bornes (1 770 m), wobei man zunächst auf der bereits auf dem Hinweg zurückgelegten Straße fährt und dann rechts auf einen sanfteren Abschnitt hinauf zum Pass abbiegt. Vom Col des Bornes geht es etwa einen Kilometer lang auf der bereits auf der Hinfahrt bewältigten Straße weiter. Biegen Sie dann bei der zweiten Abzweigung rechts hinunter zum Picknickbereich von Plan Prorion ab, wo die Tour endet.