Natur: Aosta, Saint-Pierre, Sarre

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Naturschutzgebiet Lo Tsatelet

Parks und Naturschutzgebiete  -  Aosta

Ein Ort des besonderen archäologischen und naturwissenschaftlichen Interesses

Dieser Hügel mit sehr steilen Abhängen, auf dessen Gipfel sich aber eine Art Hochebene befindet, liegt im Nordosten von Aosta.
Das Naturschutzgebiet erstreckt sich auf einer Höhenlage zwischen 720 und 796 Metern über 14 Hektar.
Es handelt sich um ein Gebiet von beträchtlichem geomorphologischem und archäologischem Interesse, mit einem Landschaftsbild, das für die Abhänge von niedrigen Gebirgen mit Südlage typisch ist.

Im Spätneolithikum (ca. 3000 v. Chr.) befand sich eine menschliche Siedlung auf dem höchsten Punkt des Hügels.

Das gesamte Gebiet ist ein idealer Beobachtungspunkt für den Flug der Vögel während der Zugzeiten (besonders von einigen Raubvögelarten und Raben). Außerdem beherbergt das Naturschutzgebiet einige Säugetiere, Reptilien und diverse Spezies wirbelloser Tiere.

Die klimatischen Eigenschaften der Region begünstigen die Entwicklung einer typisch xerophilen, also trockenliebenden Vegetation, welche vorwiegend durch Flaumeichenwälder und Steppenpflanzen charakterisiert wird.

Ein interessantes Detail am Rande: Die lokalen Pfadfinder nennen diesen Hügel “Baden-Powell-Anhöhe”, nach dem Gründer der Pfadfinderbewegung.

Anfahrtsweg
Autobahn A5, Ausfahrt Aosta Est. Die Staatstraße 26 in Richtung Aosta nehmen, dan, am zweiten Kreisverkehr rechts in Richtung Porossan abbiegen. Weiter in Richtung Saint-Christophe fahren, bis Sie den kleinen Parkplatz am Eintritt des Naturschutzgebiets erreichen.

Das alte Bachbett des Buthier

Geologische Fundstellen und Bergwerke  -  Aosta

In einer sehr verstädterten Umgebung sind die Überreste einer römischen Brücke von vor 2000 Jahren die kostbaren und einzigen sichtbaren Zeugnisse des alten Bachbetts des Buthier. Der Bach, ein bedeutender Zufluss zur Dora Baltea, der er seinen Namen gegeben hat, fließt heute in der Nähe des Augustusbogens. Aber bis zum 11. Jahrhundert war er in einem einzigen Bachbett unter der Steinbrücke (Ponte di Pietra) durch geflossen. Die Stadt Aosta breitet sich am ferner gelegenen Teil des großen Deltas des Bachs Buthier am Zusammenfluss mit der Dora Baltea aus. Von der Römerzeit bis zum Hochmittelalter floss der Bach in einem einzigen Bachbett unter der “Steinbrücke” durch. Zu einem nicht feststellbaren Zeitpunkt, wohl noch vor dem Jahr 1000, kam es infolge einer schweren Überschwemmung zu einer Umleitung des Baches, die zu einer Unterteilung des Bachbetts in zwei Arme führte. Dokumente aus dem 11. - 12. Jh. belegen das Vorhandensein von zwei getrennten Bächen, von denen jeder eine Brücke hatte: der eine eine Steinbrücke (“pons lapideus”), also die Römerbrücke, und der andere eine jüngere Holzbrücke (“pons ligneus”), die etwa 100 Meter weiter westlich in Nähe des Augustusbogens gebaut wurde.
In einem Druck aus dem Jahr 1682, auf dem die Stadt Aosta dargestellt ist, sieht man, dass der Kanal mit der größeren Durchflussmenge unter der Holzbrücke durchfloss (die heute durch eine moderne Brücke ersetzt ist), während unter der Steinbrücke nur ein mäßiges Gerinne floss. Um das Jahr 1850 schreibt der Historiker Aubert, dass der Bacharm unter der römischen Brücke zu 3/4 von Überschwemmungsgeröll behindert sei. Das Wasser hörte in den ersten Jahrzehnten des 20. Jh. endgültig zu fließen auf. Die Römerbrücke, deren Verbindungsfunktion damit erloschen war, bleibt als Zeugnis der außergewöhnlichen Baukunst der Römer und für die Entwicklung des Verlaufs des Bachs Buthier. Das alte Bachbett an der Brücke wurde zu einer Grünzone mit einem öffentlichen Garten umgewandelt, wo man noch abgerundete und geglättete Kiesel und Felsbrocken sehen kann, die wahrscheinlich zum alten Bachbett gehört hatten. Die lichte Weite der Brücke ist teilweise durch eine Mauer verschlossen, die eine gemauerte Terrasse hält. An den Brückenköpfen ist das Gebiet vollkommen mit Häusern bebaut und man erkennt keine Spur des historischen Arms des Bachs Buthier mehr.

Anreise

In die Stadt Aosta kann man entweder über die SS 26, oder über die Autobahn gelangen. Wenn man von Turin kommt, folgt man, nachdem man das Gewerbegebiet hinter sich gelassen hat, den Hinweisschildern zum Zentrum. Nachdem man durch eine Unterführung unter der Staatsstraße durchgefahren ist, gelangt man direkt auf den Corso Ivrea. Parkmöglichkeit gibt es in der Via Monte Emilius.

TECHNISCHE HINWEISE
Höhe: 500 m Seehöhe
Gesamtdauer der Besichtigung: 20 Minuten
Empfohlene Jahreszeit: Ganzjährig

Wegverlauf

Die geologische Fundstelle befindet sich im Stadtgebiet von Aosta. Wenn man vom Zentrum von Aosta kommt, wendet man sich zum Augustusbogen und begibt sich auf den Corso Ivrea. Der Corso liegt unmittelbar unterhalb des Bogens. Die Brücke und das alte Bachbett befinden sich 100 m weiter links nach der ersten Verkehrsampel.

Arboretum "Lo parque d'Euntrebeun"

Botanische Gärten und Steingärten  -  Aosta

Dieser Name in Patois gilt dem kleinen Wald oberhalb des Ortsteils Entrebin in 971 Metern Höhe, der 6 km von Aosta entfernt ist. Der südliche Eingang zum Park liegt an der Gemeindestraße nach Arpuilles, während der Nordeingang am Gutsweg nach Excenex liegt.
In der Nähe der beiden Eingänge stehen Beschreibungstafeln mit Lageplänen und Routenerklärungen zur Verfügung, auf denen auch die jeweiligen Rastplätze (mit Holzbänken) sowie die Besuchsregeln des Parks angezeigt sind.
Auch in diesem Waldstück sind zahlreiche einheimische und exotische Baumarten vertreten: Rottannen, Lärchen, Föhren, Schwarzkiefern, Douglasien, Zedern, Kirschbäume, Eschen, Ulmen, Bergahorn, Linden, Eichen, Nussbäume, Birken, Pappeln, Kastanien, Schwarzer Hollunder, Wildbirnen und Wildäpfel usw..
In diesem Waldgebiet befindet sich auch eine wunderhübsche Kapelle.

Der Erdrutsch der Becca France

Geologische Fundstellen und Bergwerke  -  Sarre

Das Plateau, auf der sich das heutige Dorf Thouraz (Sarre) befindet, ist mit seiner herrlichen Aussicht auf das Aostatal ein landschaftlich sehr lieblicher und ruhiger Ort, der in einem starken Gegensatz zu dem gewaltigen Abbruch am westlich gelegenen Berg steht: der Becca France (2.312 m). Der Bergname “Becca France” kann zweifach gedeutet werden: Nach Meinung mancher Autoren verdankt der Berg seinen Namen dem Umstand, dass man von seiner Höhe aus die französischen Berge sehen kann (das ist in Wirklichkeit aber angesichts seiner mäßigen Höhe unwahrscheinlich). Wahrscheinlicher ist, dass das Wort “France” eine falsche Übersetzung des Patois-Worts “frantze” (frei, aufrichtig, solide) ist.
Der Bergrutsch der Becca France oberhalb von Sarre stellt die größte Naturkatastrophe dar, die je das Aostatal betroffen hat. Der Bergrutsch löste sich am 6. Juli 1564 um sechs Uhr morgens und zerstörte das alte Dorf Thora, das am tief eingeschnittenen Bachbett des Bergbachs Clusellaz auf einem Plateau der linken Talseite gegenüber dem Hang, von dem der Bergrutsch kam, in der Ortschaft Goille Pesse lag.
Aus den Chroniken geht hervor, dass bei diesem Unglück etwa 500 Personen umkamen.
Noch heute kann man die beeindruckende Abbruchnische des Bergrutsches sehen, welche den ganzen Osthang der Becca France einnimmt, sowie die Aufhäufungszone, die heute von Buschwerk und Lärchen bewachsen ist.

Anreise

Auf der Staatsstraße Nr. 26 (Aosta-Courmayeur) biegt man auf die Abzweigung nach Sarre ab. Man fährt eine kurvenreiche Straße entlang und kommt in etwa zwanzig Minuten nach Ville sur Sarre. Dort folgt man dem Hinweisschild nach Thouraz, das man in etwa zehn weiteren Minuten erreicht, und fährt dann weiter bis zum Ende der Fahrstraße, von wo man einen guten Blick auf die Abbruchnische des Bergrutsches hat.

TECHNISCHE HINWEISE
Höhe: 1.652 m
Gesamtdauer der Besichtigung: 1 Std.
Empfohlene Jahreszeit: Frühjahr, Sommer, Herbst.

Wenn man zum Ortsteil Thouraz gelangt ist, ist es ratsam, durch die kleine Siedlung durch zu fahren, in der es heute eine anmutige Ranch gibt, und etwa hundert Meter nach Westen weiter zu fahren. Hier kann man den Bergrutsch in seinem ganzen Ausmaß sehen (1).
Wenn man die Asphaltstraße zurückfährt, kommt man zur kleinen Dorfkirche und kann in Nähe der Kreuzung mit einer Schotterstraße parken. Von hier geht man dann zu Fuß etwa 20 Minuten, bis man die Ortschaft Bois de Goille Pesse erreicht. (2)
Hier findet man auf einem riesigen Felsblock eine Inschrift, die an die Zerstörung des Dorfs Thoura erinnert, das entsprechend der Rekonstruktion des Ereignisses genau dort liegen sollte, wo dieser Wald steht. Bevor man die Becca France und ihre faszinierende Geschichte verlässt, sollte man zur kleinen Dorfkirche hinauf steigen. Sie liegt auf einem natürlichen Balkon, der einen herrlichen Ausblick auf das Zentraltal bietet. Die Abbruchnische der Becca France ist auch vom Talgrund des Haupttals bei den Siedlungen Gressan und Jovencan deutlich erkennbar.