Das astronomische Observatorium und das Planetarium von Lignan befinden sich in Lignan, einem Bergdorf auf einer Höhe von mehr als 1.600 Metern über dem Meeresspiegel im Tal von Saint-Barthélemy, etwa 16 Straßenkilometer von der Gemeinde Nus entfernt.
Das OAVdA wurde 2003 gegründet und ist die einzige regionale Beobachtungsstelle in Italien, die eine mehrjährige Vereinbarung für Forschungs-, Lehr- und Veröffentlichungstätigkeiten mit dem INAF, dem Nationalen Institut für Astrophysik, abgeschlossen hat. Aufgrund der hohen wissenschaftlichen Qualität ihrer Arbeit sind die Forscher der OAVdA Mitglieder des INAF.
Der Instrumentenpark der Sternwarte gehört zu den umfangreichsten in Europa: das Sonnenphysiklabor für Gruppenbeobachtungen der Sonne mit entsprechendem Lichtschutz, die Lehrterrasse mit sieben Cassegrain-Teleskopen mit 25 cm Öffnung und das Sternentheater für die Beobachtung des Himmels mit bloßem Auge unter Verwendung von speziellen Laserpointern. Mit dem Planetarium können virtuelle reisen in den Kosmos zwischen Planeten, Konstellationen, Nebeln und Galaxien als Computergrafiken unternommen werden, auf denen man dank Projektionen, die vollständig von den Mitarbeitern erstellt wurden, die damit verbundenen interessantesten physikalischen Phänomene beobachten kann. Besondere Beachtung wird auch den Amateurastronomen geschenkt, die ihre eigenen Instrumenten auf zwölf Beobachtungsplätzen von jeweils 9 Quadratmeter Fläche aufstellen können, die mit Stromversorgungssäulen und roter LED-Beleuchtung ausgestattet sind.
Wissenschaftliche Forschung
Das Observatorium arbeitet mit anderen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Einrichtungen zusammen und betätigt sich in verschiedenen Forschungsprojekten:
- Projekt Asteroiden und Projekt Sonnenkorona: die Untersuchung von erdnahen Himmelskörpern.
- Projekt aktive galaktische Kerne: Beobachtung besonderer Galaxien, die Milliarden von Lichtjahren entfernt sind.
- Projekt extrasolare Planeten: Ziel ist die Suche nach Planeten, die um andere Sterne der Milchstraße kreisen.
- Projekt Antarktis: Umfasst die Installation und den Betrieb eines robotgesteuerten Teleskops für Beobachtungen im Infrarotbereich.
Zu den Ergebnissen, die an diesem Observatorium gewonnen wurden, gehören: Die Entdeckung eines Asteroiden des Hauptgürtels, der offiziell „Vallée d’Aoste“ getauft wurde; die Beteiligung an der Entdeckung zweier Exoplaneten der Sonne XO-2S; die Identifizierung von mehr als hundert variablen Sternen; die Beobachtung eines abnormen Anwachsens der Emissionsenergie aus den Kernen der Galaxien BL Lacertae und CTA102, Phänomene, die nur wenige Stunden dauerten und in diesen Nächten trotz aller weltweit tätigen Sternwarten nur in Saint-Barthélemy aufgezeichnet wurden.
Lehre und Verbreitung: Besichtigungen.
Neben der Forschung widmen die Astrophysiker mindestens 30% ihrer Zeit Initiativen zur Weitergabe ihres Wissens an Schulen und an die Öffentlichkeit.
Die Initiativen finden ausschließlich in italienischer Sprache statt
- Show im Planetarium (Dauer 1 Stunde).
Umfasst die virtuelle Reise in den Kosmos mit dem Titel “Auf den Flügeln von Pegasus“ für Familien und alle, die sich für den Himmel und den Weltraum interessieren, gewidmet dem Himmel im Herbst sichtbar.
- Nächtliche Führung durch die Sternwarte (Dauer 1,5 Stunden).
Beinhaltet die angeleitete Beobachtung des Himmels mit bloßem Auge auf der Lehrterrasse (das Programm hängt von der Wetterlage ab).
Im Sommer 2023 haben die Sternwarte der Autonomen Region Aostatal und das Planetarium von Lignan ihr 20jähriges Jubiläum gefeiert.