Erbe: Gressoney-La-Trinité

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Kapellen

Kirchen und Kapellen  -  Gressoney-La-Trinité

Kapelle von Biel
Die Kapelle von Biel geht auf das Jahr 1636 zurück und trug ursprünglich den Titel „Unsere Liebe Frau vom Schnee“. Heute ist sie dem heiligen Rochus und Sebastian geweiht und wird am 16. August gefeiert. Diese Kapelle befindet sich an dem Weg, der das Zentrum von Gressoney-La-Trinitè mit dem Dorf Staffal verbindet, entlang dem Wanderpfad Nr. 9. Man erreicht sie auch von der Regionalstraße aus, indem man unmittelbar nach dem Dorf Selbsteg links abbiegt.
Von der Kapelle aus hat man einen herrlichen Blick auf den Monte Rosa.

Kapelle von Orsia
Die Kapelle von Orsia befindet sich auf dem historischen Wanderpfad (Nr. 6), der Orsia mit der Gabiet-Alm verband. Diese hübsche weiße Kapelle stammt aus dem Jahr 1652 und ist dem heiligen Jakobus dem Älteren gewidmet, der sein Patronatsfest am 25. Juli hat.
Im Sommer wird der Platz vor der Kapelle durch lila blühende Lupinen noch eindrucksvoller.

Kapelle von Sant’Anna
Die der heiligen Anna geweihte Kapelle wurde 1726 errichtet und befindet sich auf 2178 m Höhe auf den Felsen, die zum Colle di Bettaforca führen, und bietet ein herrliches Panorama. Sie ist vom Wanderweg Nr. 9 aus in etwa 2 Stunden oder, wenn die Seilbahnen geöffnet sind, in 5 Minuten zu Fuß erreichbar.
Das Fest der Kapelle Sant’Anna ist bei der Gemeinde sehr beliebt, die sich am 26. Juli zur Heiligen Messe versammelt. Eine Gedenktafel erinnert an den Besuch von Papst Johannes Wojtyla, der die Kapelle im Jahr 2001 besuchte und sich von den herrlichen Bergen, die diese kleine weiße Kapelle am Fuße des Monte Rosa umgeben, verzaubern ließ.

Kapelle von Stafal - Oagre
Die Kapelle von Oagre wurde 1776 vom Gressonesen G.J. Curtaz, Pfarrer von Issime, in Erinnerung an seine Mutter Caterina Knobal und die Vision, die sie am 11. Februar 1701 am nahe gelegenen Brunnen hatte, errichtet.
Es wird erzählt, sie habe auf dem Gletscher des Brunnens in lebhaften und schönen Farben ein Bild der Madonna gesehen, die das Kind in ihren Armen hielt. Das Zeugnis wurde von dem Pfarrer von Gressoney-La-Trinité, J.P. Schwarz, bestätigt.
Die Kapelle, die den Namen Madonna delle Nevi trägt, ist für Gressoney zu einem Zentrum der Marienverehrung geworden, zu einem Pilgerziel mit Zeugnissen von empfangenen Gnaden. Das Fest Unserer Lieben Frau vom Schnee wird am 5. August gefeiert.

Kapelle von Underwoald
Die Underwoald-Kapelle befindet sich im Hauptort und ist eine charakteristische Kapelle, die als Durchgangsstruktur angelegt ist. Sie ist als Kapelle „der Toten“ („Tototschappolo“ in Tisch, dem deutschen Dialekt, der in Gressoney gesprochen wird) bekannt, da ihre einzige Funktion auch heute noch darauf begrenzt, die Leichenprozessionen zu empfangen, die aus den verschiedenen Ortsteilen des Dorfes kommen und die Pfarrkirche erreichen. Die Kapelle ist geöffnet und die darin enthaltenen Fresken können bewundert werden.

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Pfarrkirche der Heiligen Dreifaltigkeit

Kirchen und Kapellen  -  Gressoney-La-Trinité

Seit ihrer Gründung, die im Jahr 1702 erfolgte, war die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht. Der Schutzpatron dieser Kultstätte ist jedoch der Heilige Franz Xaver, da es nicht möglich ist, den Patronatstitel der Drei Göttlichen Personen anzunehmen.

Bemerkenswerte Elemente:

  • der Hauptaltar, zeitgenössisch zur Kirche, offenbart seinen Barockstil, wobei er einige deutliche Einflüsse aus der Renaissance aufweist, und wurde aus teils vergoldetem, teils aus bemaltem Holz gefertigt; um Mitte des 19. Jhs. überlebte er einen verheerenden Brand
  • das Tabernakel auf Rollen aus dem Jahr 1704
  • die Zierlampe aus versilbertem Kupfer, die auf das Jahr 1695 datierbar ist.

1975 wurde die Kirche Opfer eines unermesslichen Diebstahls; erst in jüngster Zeit schuf der Bildhauer Siro Viérin Nachbildungen von einigen der abhanden gekommenen Statuen; auf dem Altar des Heiligen Josef wurden zwei aus der Kapelle von Tschaval stammende Statuen anstelle der zwei gestohlenen angeordnet.

Der zeitgenössisch zur Kirche erbaute Glockenturm ragt etwa 30 Meter in den Himmel empor. Die Spitze ist auf das Jahr 1819 datierbar. Sie kennzeichnet sich durch ihre außergewöhnliche zwiebelartige Form und wird von einer Kupferkugel und einem Kreuz dominiert; die gesamte Holzstruktur ist mit verzinkten Eisenplatten verkleidet. Ursprünglich besaß der Turm drei Glocken, denen im Jahr 1933 weitere drei hinzugefügt wurden. Das gesamte Glockenspiel wurde erneuert und im Jahr 1992 eingeweiht. Mit seinen zwölf Glocken stellt es heute eines der eindrucksvollsten “Konzerte” in Piemont und dem Aostatal dar. Auf dem Kirchplatz ist die älteste Glocke des alten Glockenspiels ausgestellt, deren Konstruktionsjahr mit Sicherheit festgelegt werden konnte.

Angrenzend an die Kirche erstreckt sich der Friedhof, der aufgrund seines Alters und der Qualität der Grabsteine, die von lokalen Bildhauern und Steinmetzen handgefertigt wurden, von größtem Interesse ist. Bemerkenswert ist zudem und insbesondere das hier emporragende, eindrucksvolle Steinkreuz, das auf Anordnung des hochwürdigen Pfarrers Valentino L. De La Pierre im Jahr 1722 aufgestellt wurde.

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Der Lys-Gletscher und die Stadt Felik

Legenden  -  Gressoney-La-Trinité

In der Vergangenheit haben die Gletscher nicht immer die Anhöhen des Bergmassivs des Monte Rosa versperrt: in zahreiche Legenden ist von Weiden, bestellten Äckern und Städten die Rede, die dort gelegen haben sollen, wo sich heute Gletscher und ewige Schneefelder befinden. Man kann etwa die Legende von Felik erwähnen, einer Stadt am oberen Ende des Gressoneytals, die rechts von den beiden Moränen des Lys-Gletschers lag. Die Stadt hatte dank dem regen Warenverkehr mit dem benachbarten Wallis eine blühende Wirtschaftslage vorzuweisen, was jedoch dazu beitrug, dass die Bevölkerung schnell die Gottesfurcht verlor: Sie wurde deshalb vom Allmächtigen mit einem sehr langen Winter bestraft. Die Stadt schneite auf ewig ein und man erzählt, dass die Seelen ihrer Bewohner immer noch auf den Gletschern des Monte Rosa auf der Suche nach dem ewigen Heil herumirren.

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Walser Ecomuseum

Museen  -  Gressoney-La-Trinité

Das Ökomuseum bietet die Besichtigung von drei Strukturen an, die Gelegenheit zu einer Entdeckungsreise auf den Spuren der Walserkultur geben:

Landhaus - Puròhus
Antikes Landhaus aus dem 18. Jahrhundert, das die authentische Atmosphäre eines typischen walser Hauses mit seinem “Wohngade”, dem Wohn-Stall, wiedergibt. Der Wohngade war das pulsierende Herz der Arbeitstätigkeit mit einem Bereich, der als Tierunterstand fungierte, und einen anderen, der Wohnstätte für die Menschen war. Die beiden Bereiche waren von einer hölzernen Trennwand abgegrenzt. Das Zusammenwohnen hatte den Zweck, die Tierwärme zu nutzen. Besichtigen kann man auch den schönen Gewölbekeller sowie den Heuschuppen mit den Werkgeräten.

Ausstellungshaus – Pòtzschhus
Die Räume dieses “Stadels”, des typischen Walser Hauses, zeigen Dauerausstellungen, die der Region gewidmet sind.
Der Monte-Rosa-Saal informiert über die Entwicklung der Gletscher im Laufe der Zeit, die Geschichte der Gipfeleroberung und ihrer Protagonisten, die Entwicklung alpinistischer Technik, die Geschichte der Schutzhütten und die faszinierende Errichtung des “Christus der Gipfel”, der großen Bronzestatue auf dem Gletscher des Monte Rosa in 4.170 m Höhe.
Ein Bereich ist der Geschichte und der Funktion der zwei wissenschaftlichen Forschungsstätten “Istituto Angelo Mosso” und “Regina Margherita” gewidmet, wo unter anderem den Einfluss der Höhe auf den menschlichen Körper erforscht wurde. Die zweitgenannte Forschungsstätte war in der Regina-Margherita-Hütte, Europas höchstgelegener Berghütte, untergebracht.
Ein weiterer Bereich des Ausstellungsgeländes ist dem Krämertal, dem Tal der Walser Kaufleute, gewidmet.
Im ersten Stock, der auch Sitz des lokalen Tourismusbüros ist, kann man die traditionelle Tracht bewundern, die eine lange und interessante Geschichte hat und dank ihrer Schönheit und Eleganz sehr berühmt ist.

Binò-Alpelté-Alm
Es handelt sich um das dritte Gebäude des Ökomuseums.  Die kleine Alm (Alpelté) in der Ortschaft Binò diente einst von Juni bis Ende September der Nutzung der Weiden, die in der Nähe des Dorfzentrums lagen. Das Gebäude setzt sich aus zwei angrenzenden Räumlichkeiten unter einem einzigen großen Felsblock, der „Balma“ genannt wird und als Dach und Schutz vor Lawinen und Steinschlag, denen die Gegend im Winter und im Frühling ausgesetzt ist, dient. Der größere Raum war der Stall für etwa 20 Rinder (Milchkühe und Kälber), während man den anderen für die Milchverarbeitung nutzte. Diese Almhütte ist – wenn möglich – nur im Sommer geöffnet, kann aber auch ohne Führung entlang des Wanderweges Nr. 15 erreicht werden.

    (+39) 0125366137
    sportello.linguistico@comune.gressoneylatrinite.ao.it

Das Titsch: der deutsche Dialekt von Gressoney

Traditionen  -  Gressoney-La-Trinité

Außer ihrem besonderen Lebensstil und ihren alten Bräuchen haben die aus der Schweiz ausgewanderten Walser auch ihre Sprache mitgebracht. Es handelt sich um eine Variante des Alemannischen, das wohl die älteste aller deutschen Mundarten ist.
Dieser Dialekt wird zwar noch gesprochen, aber er droht auszusterben. Um dieser Gefahr vorzubeugen, ist die Walsermundart als Schulfach anerkannt worden und das Walser Kulturzentrum organisiert regelmäßig Titsch-Kurse unterschiedlichen Niveaus, an denen jeder teilnehmen darf.
Walser Kulturzentrum
Villa Margherita, 11
11025 Gressoney Saint Jean (AO)
Italien
Telefon: 0125.356248

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Le tipiche tradizioni walser per il capodanno

Traditionen  -  Gressoney-La-Trinité

DIE TYPISCHEN WALSERBRÄUCHE ANLÄSSLICH DES NEUJAHRSFESTES
Kurz nach Weihnachten bereiten sich die Gressoneyer auf Neujahr vor. In jedem Haus backt man “chiechene”, d. h. das traditionelle Feingebäck, das um die Jahreswende den Besuchern angeboten wird.
Während des Gottesdienstes am Abend vom 31. Dezember pflegen die Gläubigen das “nujoahrslied” (Neujahrslied) zu singen. Dieses Lied wird am Silvesterabend auch von jenen Sängern unterschiedlichen Alters gesungen, die von Haus zu Haus gehen, um Freunde und Bekannte zu besuchen.
Dass die Gressoneyer Walser an ihren althergebrachten Traditionen immer noch hängen, lässt sich am Beispiel der Dorfkinder verdeutlichen, die selbst an den Neujahrsbräuchen aktiv teilhaben. Am Neujahrstag gehen sie nämlich zu Freunden und Verwandten, um ihnen ein glückliches neues Jahr zu wünschen, und werden dafür meistens mit Dörrobst und Süßigkeiten beschenkt.
Walser Kulturzentrum
Villa Margherita
I-11025 Gressoney Saint Jean (AO)
Italien
Telefon: 0125.356248

    0125356248

Die Stadel, uralte Bauten der Walser

Architektur  -  Gressoney-Saint-Jean

Das Lystal wurde seit Ende des Mittelalters wie viele andere, um das Monte Rosa-Massiv verteilte Täler, von deutschsprachigen aus dem oberen Wallis stammenden Volksgruppen bewohnt: den Walsern. Dieses Volk überschritt ab der Mitte des 13. Jahrhunderts die Alpenpässe, wie den Pass am Teodulo (3317 m.) und am Monte Moro (2984 m.), um an den Stirnseiten der Täler vor der Kulisse des Bergmassivs des Monte Rosa kleine Siedlungen zu gründen. Die eng mit ihren Bräuchen und ihrer Sprache, dem “Titsch”, verbundenen Familien, waren auf den Handel von Stoffen spezialisiert und sind für mehrere Jahrhunderte nach Europa ausgewandert. Viele ließen sich im Breisgau (bei Freiburg) und im Norden der Schweiz nieder, blieben aber stets eng mit ihrem Heimattal, dem Gressoney verbunden.

Eine architektonische Spur ihrer Verbreitung stellen die “Stadel” dar, landwirtschaftliche Bauten auf pilzförmigen Säulen mit einem Holzfuß und einem Abschluss, der aus einer großen Steinplatte besteht (im Dialekt der Walser “Musblatte” genannt). Diese Konstruktion sollte den Heuboden vor Feuchtigkeit und Nagetieren schützen. Es handelt sich um große Gebäude aus grob zugehauenen Lärchenstämmen, die an den Ecken durch Kreuzverbindungen (Mis-Bois) zusammengesteckt wurden; sie stützen sich auf einen gemauerten Unterbau, in dem sich der Stall befand. Dieser wurde früher im Winter von den Bauersleuten bewohnt, daneben gab es noch den Keller und natürlich den Flur, über den man über die Treppen nach oben in die komfortablen Wohnräume gelangte, die vollkommen mit Holz vertäfelt waren. Die Stadel reihen sich an den Ufern des Flusses Lys aneinander, gut geschützt vor Erdrutschen und Lawinen, und bilden kleine, von einzelnen Familien genutzte Siedlungen. Diese grenzen hier und da an Ortschaften mit großen Häusern und Villen von Händlern, die im 18. und 19. Jahrhundert reich geworden sind.

Es gibt zahlreiche Dörfer, in denen man diese alten Gebäude besichtigen kann:

Gressoney-La-Trinité:
- Südlich vom Hauptort Gressoney-La-Trinité führt ein sanft ansteigender Weg in einer Stunde zu den Weilern von Alpenzu. Die beiden Siedlungen auf dem einstigen Gletscherplateau direkt am großen Walserweg, der ins Ayas-Tal führt, gleich auf der anderen Seite des Colle Pinter, sind ein gut erhaltenes Beispiel der traditionellen Walserarchitektur. Die Strecke verfügt über herrliche Ausblickspunkte: sie beherrscht das gesamte Lystal und führt durch den magischen Gletschergrund des Monterosa.

Gressoney-Saint-Jean:
- In Noversch zeichnen sich mehrere, von der Familie Zumstein errichtete Stadel durch ihre besondere Struktur aus.
- Das Gleiche gilt für Eckò, deren Stadel im 17. Jahrhundert von der Familie Lischtgi gebaut wurden.
- Greschmattò: Hier befindet sich das älteste Haus, das 1547 in der Ebene von Gressoney-Saint-Jean errichtet wurde, und einst als Gerichtshaus und Gefängnis diente. Bemerkenswert ist auch das “Groalémgsch hus”, das Zollhaus (1626) und das “Schribehus”, das Haus des Notars (1806).
- Tschalvrinò: Ausgedehnte Wälder, Schutzhütten, Stadel und Jagdhäuser der Barone Beck Peccoz, die man über die neue befahrbare Straße von Obre Biel aus erreicht. Am südlichsten Ende der Ortschaft (auf 1772 Höhenmetern) befindet sich eines der ältesten Walser-Dörfer. Wer der Straße weiter zu Fuß folgt, trifft auf zwei Stadel aus den Jahren 1547 und 1578, die auf den charakteristischen Pilzsäulen errichtet wurden.
- Loomattò: Eine typische Ortschaft im Lootal mit einer Gruppe von Häusern aus den Jahren 1689, 1699 und 1773.
- Trebelsch Hus: In der Gegend von Tschòssil, wo drei Häuser auf dem Hauptstützbalken das Datum 1686 tragen. Hier kann ein Brotbackofen von einzigartiger Bauweise besichtigt werden, der von einem Felsen gestützt wird.
- Obre Chaschtal: Ein alter Siedlungskern aus sieben charakteristischen Gebäuden; alle wurden zwischen 1580 und 1710 errichtet.
- Perletoa: Ein ehemals autonomer Ortsteil mit alten Häusern aus den Jahren 1663, 1692, 1697, 1702, 1707, 1714, 1729.
- Drésal: Eine Ansammlung von Häusern aus Stein und Holz; das älteste stammt aus dem Jahr 1587 und hat einen kleinen Anbau aus Stein, in dem sich der Brunnen und der Backofen der Gemeinde befindet.

In der Umgebung von Gaby findet man 37 “Granir”, besser bekannt unter der Bezeichnung “Stadel “. Auch im Sankt-Grato-Tal, im Gemeindegebiet Issime, kann man zahlreiche Stadel bewundern.

    (+39) 0125356248
    walserkultur@gmail.com

Gressoney Trachtengruppe

Folklore-Gruppen / Blaskapellen / Chöre  -  Gressoney-Saint-Jean

Die 1957 gegründete Gressoneyer Trachtengruppe hat sich die Aufwertung der lokalen Tanztradition und der Volkslieder auf Deutsch und Titsch zum Ziel gesetzt und besteht heute aus einer Kindergruppe, einer Erwachsenengruppe und einigen Musikanten. Sie tritt mit besonderen Choreografien althergebrachter Walsertänze auf und hat im Laufe der Zeit dafür verschiedene Preise und Auszeichnungen erhalten.

Die Folkloregruppe ist sowohl in Italien als auch im Ausland für ihre charakteristische uralte Tracht mit der wertvollen und völlig mit Goldfiligran gestickten Frauenhaube bekannt und gilt – zusammen mit dem Walser Kulturzentrum – als offizielle Behörde, die sich unter anderem für den Schutz dieser kostbaren Volkskleidung einsetzt. Anders als die Frauentracht weist die Männertracht keine jahrhundertealte Tradition auf und wurde erst anlässlich der Gründung der Folkloregruppe eingeführt.

Die Trachtengruppe nimmt an nationalen und internationalen Feiern wie etwa dem Walsertreffen teil und tritt im Rahmen der während des Sommers in Gressoney geplanten Veranstaltungen mehrmals auf. Seit den 90er Jahren organisiert die Folkloregruppe das Bierfest anlässlich des Patronatsfestes von Gressoney-Saint-Jean, ein Fest, das die schönsten germanischen Traditionen aufleben lässt. Ausgeschenkt wird Kühbacher Bier, das jedes Jahr direkt aus der bayrischen Bierbrauerei der aus Gressoney stammenden Barone Beck Peccoz importiert wird. An der Organisation dieser Veranstaltung, die mittlerweile zu einem der berühmtesten Bierfeste Italiens geworden ist, beteiligt sich die gesamte Lokalgemeinschaft.

    (+39) 3387982411
    (+39) 3404884406
    gressoneyfolk@yahoo.it

Die traditionelle Gressoneyer Tracht

Traditionen  -  Gressoney-Saint-Jean

Die traditionelle Tracht von Gressoney gehört zu den schönsten im Aostatal.

Dank alter Bilder und mündlicher Überlieferungen ist bewiesen worden, dass die Gressoneyer Frauentracht einst das Alltagskleid war, das also auch beim Arbeiten getragen wurde.
Selbstverständlich war sie nicht so reich geschmückt wie heute, sondern sie war kürzer und zierlos. Sie wurde aus einem vor Ort hergestellten Stoff (landtuech) zugeschnitten und hatte - wie das heutige Modell - zahlreiche Falten (gére).
Damals hatten die Frauen auch eine Sonntagstracht aus wertvollem Stoff, die aber schwarz, blau oder dunkelviolett war und höhere Faltenansätze hatte.
Auf der weißen hanfenen Bluse trugen die Frauen ein schwarzes Jäckchen (wòlhemd) und ein seidenes Halstuch in lebhaften Farben.
Wenn sie auf den Feldern oder im Stall beschäftigt waren, schürzten die Frauen gewöhnlich ihren Rock auf und, damit man den Unterrock nicht sah, pflegten sie eine breite baumwollene Schürze anzuziehen.
Außerdem hat man nachweisen können, dass viele Frauen einen Filzhut mit breiter Krempe trugen, der oft durch ein im Nacken gebundenes Kopftuch ersetzt wurde. Dieser große Hut schützte sie vor Sonne und Regen.

Im Laufe der Zeit wurden im Alltagsleben andere Kleider benutzt und man erhob die Tracht zum Sonntagskleid. Die heutige Tracht ist lang und mit kostbaren Stickereien und vergoldeten Tressen geschmückt. Die Bluse ist mit Spitzen besetzt. Anders als bei der alten Tracht ist die schwarze Schürze ziemlich eng und mit Stickereien und Spitzen verziert. Das Mieder aus schwarzem Samt ist ein ganz besonderes Kleidungsstück. Im Gegensatz zu dem aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts stammenden Mieder, das lediglich im Zickzack verlaufende Zierelemente aufwies, ist das moderne Mieder mit vergoldeten oder bunten Fäden bestickt und durch folgende Muster gekennzeichnet: Ähren, Edelweiße, Feldblumen oder Arabesken.
Seit dem 19. Jahrhundert hat die Haube immer auch eine Krone (chròn) aus Filigran und Edelsteinen.
Dank ihrem eleganten Schnitt und der hervorragenden Farbkombination war und ist die Gressoneyer Tracht eine der raffiniertesten und meistbewunderten Frauenkleider auf internationaler Ebene.
Außer der althergebrachten roten Tracht (ròtanketò) gibt es die so genannte violette “Trauertracht” (trunanketò), deren Verzierungen nicht vergoldet sind, sondern versilbert.

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