Die Pfarrei von Gressoney-Saint-Jean wurde 1660 von Papst Alexander VI. gegründet, der sie aus ihrer Abhängigkeit von der Kirche in Issime löste. Die Kirche wurde, wie aus der gotischen Inschrift auf der Fassade hervorgeht, 1515 auf den Fundamenten einer älteren Kapelle errichtet: “Hoc opus fecerunt magistri Anthon Goyeti de Issima et Cristanus filius eius, anno Domini MDXV”. In den ersten Jahrzehnten des 18. Jhs. wurde das Bauwerk erhöht und durch das Hinzufügen von zwei asymmetrischen Seitenschiffen vergrößert (das linke ist aufgrund des sich dort erhebenden Glockenturms aus dem 16. Jh. kürzer).
Bemerkenswerte Elemente:
- das hölzerne Kruzifix aus dem 13. Jahrhundert
- die deutschen barocken Goldschmiedearbeiten des kleinen Museums für sakrale Kunst.
- der Glockenturm: er stammt aus der Zeit vor der im 16. Jh. erfolgten Errichtung der Kirche und wurde im 18. Jh. erneut aufgebaut; die Seiten enden in dreieckigen Giebeln, die eine pyramidenförmige, von einem Kreuz dominierte Kupferspitze aus dem Jahr 1903 stützen;
- der Kreuzweg: auf das Jahr 1626 zurückgehend, ist er unter einem Säulengang im Vorhof der Kirche aufgenommen; die Freskenmalereien hingegen sind auf eine spätere Zeit datierbar und werden dem Maler aus Gressoney Joseph Anton Christopher Curta (1754-1794) zugeschrieben, der unter anderem das Kreuz in der Pfarrkirche von Verrès und die in Arvier befindliche Madonna des Rosenkranzes schuf. Das wunderschöne Steinkreuz in der Mitte geht auf das Jahr 1735 zurück;
- an der Fassade befindet sich eine Bronzebüste, die die bei den Einwohnern von Gressoney ausgesprochen beliebte Königin Margarethe von Italien darstellt und am 9. September 1928 in Anwesenheit des Prinzen Umberto von Savoyen feierlich eingeweiht wurde.