Avise
Avice liegt in dominanter Position am orografisch linken Hang der Dora, auf 762 m Höhe, und wird von einer märchenhaften Landschaft umgeben, in der die Zeit still zu stehen scheint.
Das Dorf gehörte im Mittelalter den Herren von Avise, eine der ältesten und wichtigsten adligen Familien im Valle.
Die Pfarrkirche San Brizio wurde in letzten Jahrhundert neu aufgebaut, wobei der Glockenturm aus dem 15.Jh. mit seinen zweibogigen Fenstern und Spitzgiebeln erhalten blieb.
Drei Schlösser geben der strategischen Bedeutung des Ortes Nachdruck: sie tragen die Namen Cré, Blonay und Avise.
Charakteristisches Merkmal des Schlosses Avise ist ein mit Zinnen versehender, viereckiger Turm, der auf dem vierstöckigen Gebäude aufsitzt, in dessem Innern eine kostbare, hölzerne Zimmerdecke mit Verzierungen aus dem späten Mittelalter zu finden ist.
Man findet ein umfangreiches Repertoire historischer Fundstücken aus römischer Zeit, wie z.B. den Abschnitt der ‘Strada delle Gallie’, “Pierre Taillée” genannt, da die Römer auf dem Weg zu den Tälern des Mont Blanc, den Fels mit dem Meißel schneiden mussten.
Zahlreich sind die Zeugnisse aus dem Mittelalter, etwa, die Maison de Mosse in der Ortschaft Runaz, die auch als Ausstellungsort dient.
Die Umgebung des Dorfes dient dem intensiven Anbau der Rebsorte, die zur Herstellung des berühmten Weins “Petit Rouge” genutzt wird.
Auf der Landstraße zwischen dem Picknickbereich Lo Crou und der Ortschaft Cerellaz, erreicht man die Wasserfälle von Frenay (30 Minuten zu Fuß), im Ort selbst, kann man der valdostaner Tradition nachspüren (Ofen, Mühle, Molkerei).
Nach einem Aufstieg auf die wundervolle, grüne Conca von Vertosan, wo jedes Jahr ein wichtiger Ausscheidungswettkampf der Batailles de Reines stattfindet, kann man das unglaubliche Panorama des Château Blanc bewundern.
Ein traditionelles Volsfest ist die Sagra della “Fiocca”, die im Juni im Dorf Béileun gefeiert wird: In einer permanent durch Eis gekühlten Grotte, wird Sahne, mundartlich “Fiocca” genannt, mithilfe eines aus Weidenruten gefertigten Schneebesens geschlagen, deren Blätter entfernt wurden.