Wie: zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Empfohlene Dauer: ca. 2 Stunden.
Beste Jahreszeit: das ganze Jahr über.
Länge: ca. 3 km.

Ein ruhiger Spaziergang vorbei an den antiken Thermalquellen, um ein geschichtsreiches und eng mit seinen Traditionen verbundenes Dorf zu entdecken.

Vom Platz Monte Bianco nimmt man die Straße, die direkt nach Dolonne führt.
Nach nur wenigen Metern tut sich links unten der karge Eingang zum Friedhof auf, der ungefähr Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts hierher verlegt wurde. Davor befand sich der Friedhof an der Stelle des heutigen humanistischen Gymnasiums, beinahe gegenüber dem Rathaus.
Unser Weg führt weiter bergabwärts in Richtung des Flusses Dora; sobald man die Brücke erblickt, erkennt man auch das aktuelle Hotel Tavernier, das am rechten Ufer des Flusses liegt. Bis Ende des 18. Jahrhunderts befand sich hier die Quelle Jeanne Baptiste, die ihren Namen zu Ehren der Herzogin und Mutter Maria Johanna von Savoyen trug; im Jahr 1883 eröffnete Michel Tavernier hier eine der ersten Einrichtungen für Hydrotherapie und benannte es anfänglich nach der versiegten Quelle.
Dieses Thermalbad war für damalige Zeiten absolut fortschrittlich und bot seinen Gästen eine Reihe verschiedener Komforts: Unter ständiger ärztlicher Betreuung konnten die Gäste hier eisenhaltige Bäder nehmen sowie heiße Duschen und Massagen genießen. Als die Einrichtung mit den modernen Entwicklungen nicht mehr Schritt halten konnte, wurde sie geschlossen und im Jahr 1923 dann in ein Hotel umgewandelt. Infolge war auch das Hotel obsolet und die Struktur wurde endgültig geschlossen; in den 60er Jahren öffnete das Haus seine Pforten dann als Pension „Stella d’Oro“ und umfasste als solche auch ein Spielhaus. Nach einer erneuten Schließung wurde das Haus so, wie wir es heute kennen, erneut eröffnet, wobei die ursprüngliche Architektur beibehalten wurde.

Auf der linken Uferseite, oberhalb der Brücke, befand sich eine weitere berühmte Quelle mit dem Namen La Regina. Aufgrund der häufigen Turbulenzen des Flusses kann die genaue Stelle heute jedoch nicht mehr festgestellt werden. Das überaus eisenhaltige Wasser, das sich zur Behandlung von Anämien sowie von Infektionen des Nervensystems und des Verdauungstrakts eignete, wurde in einem kleinen Gebäude gesammelt, das im Jahr 1886 von Königin Margarethe eröffnet und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wurde.
Nachdem man die Brücke überquert hat, lässt man auf der rechten Seite die Straße der Schmiede, die Rue des Forges, hinter sich. Der Name dieser Straße verweist auf die nahe gelegenen alten Produktionsstätten, die sich einst in La Villette (wasserbetriebene Mühlen und Werkstätten) befanden; die aktuelle Rue des Forges verläuft übrigens genau dort, wo sich einst ein heute intubierter Kanal befand. Der Panoramaweg führt weiter hoch in Richtung des Dorfes und gibt den Blick frei auf die weiten Wiesen, die sich Richtung Dora erstrecken und so die Silhouette des Hauptorts Veulla noch unterstreichen.

Sobald man den höchsten Punkt des Anstiegs erreicht hat, trifft man auf einen Platz, der von einem Garten geziert wird. In der Mitte dieses Gartens steht ein Denkmal, das den Bergführern von Dolonne gewidmet ist: Die Skulptur, die von R. Priod gestaltet und am 15. Juli 2000 eingeweiht wurde, zeigt eine Art Menhir, eine rudimentäre Form des Denkmals also, dessen Wesentlichkeit vom Granit, in dem er ausgeführt ist, noch unterstrichen wird. Als besonderes Element hebt sich aber der eingesetzte Terrakotta-Ammonit hervor: ein Meeressymbol, das auf jene Urzeiten verweist, als die imposanten Alpenketten noch von Wassermassen bedeckt waren. Gleichzeitig erinnert diese zerbrechliche Terrakottamuschel an die Verletzbarkeit des menschlichen Lebens vor der imposanten Macht der Gebirge.

Kapelle vom Dolonne: die dem heiligen Benedikt und Sankt Jakob geweihte Kirche wird erstmals in einem Dokument erwähnt, das auf den 26. August 1603 datiert ist. Bei einem Pastoralbesuch im Jahre 1786 stellte sich ihr Zustand als äußerst kritisch heraus, worauf sie wahrscheinlich neu errichtet wurde. Auf der linken Seite befindet sich ein Gemälde, das die Schmerzen Mariens, San Giocondo und den heiligen Benedikt darstellt. Der Holzaltar aus dem 19. Jahrhundert beinhaltet ein älteres Tabernakel, das aus der Kirche der heiligen Katharina von Aosta stammt. Die Wand hinter dem Altar schmückt ein großes Gemälde, das die Jungfrau mit dem Kinde sowie den heiligen Benedikt und San Giocondo darstellt.