Die Pfarrkirche von Montjovet rühmt sich einer ausgesprochen verwickelten Geschichte. In der Bulle von Papst Alexander III. vom 20. April 1176 wird sie unter den direkt dem Bischof von Aosta unterstehenden Kirchen als die “ecclesia sancti Eusebii de Plubeio” aufgeführt, die sich in der Ebene von Montjovet erheben soll. Der Ortsname erscheint zudem in den Aufzeichnungen der Reise von Canterbury nach Rom, die der Abt Sigerico im Jahr 990 entlang der so genannten Via “Francigena”, oder Frankenweg unternahm. Die zwei Hospize, die in dem Viertel und der Ortschaft Plout gegründet wurden, sicherten den zahlreichen Reisenden im Mittelalter die nötige Hilfe und Fürsorge. Die genaue Stelle, an der sich die Pfarrkirche S.Eusebio erhob, ist nicht bekannt. Sie wurde vermutlich, zusammen mit zahlreichen Wohnhäusern, bei einem enormen Erdrutsch zerstört, der im 13. Jh. die Hügellandschaft von Montjovet verwüstete und die Topographie des Gebietes sowie den Verlauf der Hauptstraße veränderte. Die Pfarrkirche wurde mit großer Wahrscheinlichkeit schon zu jener Zeit in das Ortsviertel verlegt, dessen Kirche, die der Madonna geweiht ist, noch heute einige eindrucksvolle gotische Elemente beherbergt. In den Anfängen des 15. Jhs. wurde eine zweite Kirche zu Ehren des Heiligen Eusebius und des Heiligen Leodegar (Léger) in der Nähe der Dora, in der Ortschaft Savi errichtet. Doch auch diese Kultstätte wurde, zusammen mit dem Friedhof, bei einer Überschwemmung im Oktober 1586 zerstört. Um 1590 wurde sodann in Plangerp eine weitere Kirche erbaut, die wie die älteste Kirche dem Heiligen Eusebius geweiht wurde. Hier wurden die Festtagsmessen und die Bestattungen abgehalten. Die Pfarrkirche von Montjovet, die ursprünglich von den Diözesanpriestern verwaltet wurde, wurde im Jahr 1433 an die Propstei von Saint-Gilles in Verrès abgetreten, der sie, nach Überwindung zahlreicher Streitigkeiten, bis zur Mitte des 18. Jhs. unterstand, als sie erneut in den Besitz des Bischofs von Aosta fiel. Über eine gewisse Zeit lang, als sie noch der Gemeinde Saint-Gilles unterstand, wurde das Recht der Pfarrerwahl von der Adelsfamilie Challant ausgeübt.

Die heutige Pfarrkirche, die der Natività di Maria Vergine, der Geburt der Jungfrau Maria geweiht ist, wurde um 1830 errichtet und am 3. Mai 1837 geweiht. Dieses Bauwerk von rechteckigem Grundriss beherbergt ein einziges, ausgesprochen helles Kirchenschiff mit runder Apsis. Von der Innenausstattung, die auf das vergangene Jahrhundert zurückgeht, sollte insbesondere die prachtvolle Orgel genannt werden, die von der Firma Carlo Vegezzi-Bossi (1897) gefertigt wurde.
Der im Laufe der Zeit mehrmals umgebauten Kirche wurden während der Renovierungsarbeiten im Jahr 1990 ihre ursprünglichen Formen zurück verliehen.
Der Glockenturm wurde im Jahr 1832, nur wenige Meter von dem Kirchenbau entfernt, auf einem Felssporn errichtet. In der Glockenstube, die vier große einbogige Öffnungen aufweist, sind fünf Glocken angeordnet, von denen eine auf das Jahr 1522 datierbar ist und aus der Kirche des Borgo, oder Ortsviertels stammt. Von dem angrenzenden Platz aus kann man mit einem Blick den faszinierenden Komplex bewundern, der sich aus der Kirche, dem Glockenturm und dem Pfarrhaus, einem aus napoleonischer Zeit stammenden Gebäude zusammensetzt, das in der Vergangenheit unter anderem auch dem Rathaus als Sitz diente.