Anreise

Nehmen Sie vom Parkplatz des Tals Valnontey kommend den Pfad, der am orographisch rechten Ufer des Wasserlaufs entlangführt. Folgen Sie dem Pfad bis ans Ende, achten Sie dabei auf die Querungen mit der Langlaufloipe und bleiben Sie immer auf dem orographisch rechten Ufer. Sobald Sie den Wendepunkt der Langlaufloipe erreicht haben, nehmen Sie links den Sommerwanderweg, der fast eben dahinläuft. Überqueren Sie die Abzweigung zu den Berghütten „Casolari di Money“ und Sie erreichen ein Gebiet, in dem der Wald sich dichter gestaltet. Gehen Sie links an dem Pfad vorbei, der nach Pratì hochführt und folgen Sie rechts weiter dem Hauptweg, der Sie nach kurzem zur Brücke „Ponte dell’Erfaulet“ bringt. Überqueren Sie die Brücke nicht, sondern bleiben Sie auf der orographisch rechten Seite des Tals in einem lichten Wald. Sobald Sie den Fuß der ersten steilen Schlucht erreicht haben, die auf der linken Seite liegt, geht es mehr oder weniger vertikal hinauf bis zum Auslauf des Wasserfalls. 1.30 Stunden.

Routenbeschreibung

Es bedarf nicht vieler Worte, um diesen Eisfall zu beschreiben; es reicht, ganz ohne Übertreibung darauf hinzuweisen, dass es sich um einen der berühmtesten Wasserfälle der Welt handelt. Zum Mythos wurde er nach der Erstbesteigung, die übrigens unter wirklich schwierigen Bedingungen und bei wenig Eis stattfand. Im Laufe der Jahre wurde sie regelmäßig wiederholt und mit Fixpunkten zur Standplatzsicherung an beiden Seiten entschärft.
Eine kleine Anmerkung zur technischen Einstufung. Nach jahrelanger Besteigung durch tausende Seilschaften neigte man dazu, den Eisfall um einen Schwierigkeitsgrad abzustufen. Tatsächlich weist die Struktur unter besten Bedingungen und ohne Anzeichen von Vorbesteigungen einen ersten Abschnitt auf, der über fast einhundert Meter konstant vertikal verläuft. Wenn man diesen Abschnitt auf drei oder mehr Seillängen aufteilt, kann die physische Belastung deutlich eingeschränkt werden. Wenn man die Wand hingegen in zwei langen Seillängen durchsteigt, ist der Schwierigkeitsgrad WI6 mehr als angemessen.
Die Geschichte der Erstbesteigung ist relativ bekannt und wird von Elio Bonfanti mit einigen Anekdoten in einem Text aus dem Jahr 2009 genauer beschrieben, nachdem er den Eisfall zusammen mit F. Conta und F. Damilano zwanzig Jahre nach der Eröffnung erneut bestiegen hat. Kurz gesagt hat das Rennen um die Erstbesteigung des Repentance Super mit Sicherheit dazu beigetragen, das Niveau des Eiskletterns im Aostatal zu steigern und eine fast rivalistisch Bewegung ins Leben zu rufen. So wurden die Locals A. Cambiolo und E. Marlier dazu angetrieben, den Tradimento genau einen Tag nach Erstbesteigung des Repentance zu eröffnen.
Leider legen viele Seilschaften immer noch nur den ersten Teil des Eisfalls zurück und lassen Sie am Ende des schwierigsten Abschnitts wieder ab. In der Tat ist es aber viel lohnender, bis zum Kopf des Wasserfalls hochzuklettern und so die Hochebene von Money zu erreichen; am Ende der letzten Seillänge bietet sich der deutliche Kontrast zwischen Vertikale und Horizontale.
In Folge wird die Kletterroute an der orographisch linken Seite beschrieben, die normalerweise gewählt wird. Man kann auch zentral oder links (Blick bergwärts) hochklettern, wo am Fels einige Standplätze bestehen (alte Spits und Haken).

Schwierigkeitsgrad: III/6
Länge: 250 M
Erster Anstieg: F. Conta, F. Damilano, G. C. Grassi, F. 1989
Höhe: 2100 M
Exposition: West-Nord-West
Koordinaten: Lon.: 7,32693 Lat.: 45,547463 - UTM (ED50) - X: 369480,78 Y: 5045329,38

L1: Nach der anfänglichen Schräge beginnt eine steile Vertikale, die im Allgemeinen sehr bearbeitet ist. Teilweise handelt es sich hierbei um die anstrengendste Seillänge des gesamten Eisfalls. 45 m. Standplatz auf Fels rechts (fix).
L2: Klettern Sie den gesamten vertikalen Sporn bis an sein Ende hoch, ein körperlich anstrengendes Stück. 55 m. Standplatz auf Fels rechts am Ende des vertikalen Abschnitts (fix). Wer will, kann diese Seillänge auf zwei aufteilen, wobei sich in einer Felsspalte am Fuß des Sporns, mit der der erste Teil des Eisfalls endet, ein Standplatz auf Fels bietet (fix) ... natürlich wird der Schwierigkeitsgrad so ein bisschen geringer. Manchmal kann es schwierig sein, den Standplatz zu erreichen, und oft ist es noch schwieriger nach oben hinaus zu gelangen: Ein Grund mehr, hier nicht Halt zu machen und seinen Weg bis zum Ende des vertikalen Abschnitts fortzusetzen.
L3: Einfacher Schnee-/Eiskanal. 25 m. Standplatz auf Fels links unter einem kleinen Überhang (fix).
L4: Weiter geht es durch den Kanal, der leicht nach rechts verläuft, um am Fuß des Endabschnitts dann um die Eiswand zu gelangen. 40 m. Standplatz auf Fels rechts (fix).
L5: Eisrampe mit konstanter Neigung, erst nach links und dann nach rechts, die zur Hochebene von Money hochführt. 55 m. Standplatz auf einem Felsblock am höchsten Punkt der Hochebene (fix). In bestimmten Jahren ist es auch möglich, eine schöne Säule rechts von der normalen Route hochzuklettern, die in einem anspruchsvollen Anstieg direkt zur Hochebene hochführt (WI 5).

Abstieg: mit Doppelseil entlang des Eisfalls unter Nutzung der schon beim Aufstieg verwendeten Sicherungspunkte (fix).

Text und Bild aus Effimeri barbagli (M. Giglio, 2014), dem Komplettführer zum Eisklettern im Aostatal.