Anreise

Zwei Möglichkeiten für den Zustieg, je nach Schneelage. Bei Schnee können Sie mit der Seilbahn bis zum Colle Sarezza hochfahren. Von hier aus geht es über die Piste rund hundert Meter hinunter Richtung Crest. Verlassen Sie die Piste nun auf der linken Seite. Über eine lange Diagonale geht es unter dem Westhang des Testa Grigia hinab, bis Sie eine Hochebene am Auslauf des engen Kanals erreichen, an dem der Sommerwanderweg zum Colle di Pinter entlangführt. Mit den Tourenskiern erreichen Sie den Fuß der deutlich erkennbaren Eisfälle in einer knappen halben Stunde. 45 Minuten vom Colle Sarezza.
Wenn kein Schnee liegt, fahren Sie mit der Gondel bis zum Crest hinauf und nehmen Sie dann zu Fuß den Wanderweg zum Colle di Pinter. Kurz bevor Sie den Eingang zu dem engen Kanal unterhalb der Pinter-Seen erreichen, gehen Sie vom Weg ab und wenden Sie sich nach rechts diagonal den deutlich erkennbaren Wasserfällen zu. 1 Stunde vom Crest.

Routenbeschreibung

Die Pinter-Fälle (Rechts und Links) bieten zusammen mit den Wasserfällen Cascate dell’Alpe Cortoz die Garantie für Eis im Ayas-Tal. Höhe und Exposition sorgen dafür, dass sich die Eisfälle während der Saison über einen langen Zeitraum ausbilden. Bei Schnee kann man sie von oben mit den Skiern erreiche und dann eventuell auch eine schöne (wenn auch kurze) Abfahrt bis zum Crest genießen, fast immer über Tiefschnee. Die Lösung auf der rechten Seite stellt mit Sicherheit die interessantere dar, nach der ersten Fallstufe bietet sie zahlreiche Aufstiegsmöglichkeiten.
Nicht zu vergessen die drei berühmten Namen, denen die Erstbesteigung zugeschrieben wird: unangefochtene Protagonisten des “Nuovo Mattino”... die hin und wieder auch den Eisfall nicht verschmähten.

Schwierigkeitsgrad: III/3
Länge: 120 M
Erster Anstieg: M. Bernardi, A. Gogna, A.L. Rochat 1981
Höhe: 2450 M
Exposition: West
Koordinaten: Lon.: 7,77555 Lat.: 45,817767 - UTM (ED50) - X: 404959,89 Y: 5074728,09

L1: anfangs vertikale Säule, die sich dann bis zu einer breiten Mulde am Fuß der oberen Fallstufe stärker neigt. Standplatz im Fels rechts (fix).
Übergang zum Fuß der Wand, die an verschiedenen Punkten erklommen werden kann.
L2: Mehrere Möglichkeiten. Am rechten Rand die einfachste Lösung, eine breite und stark geneigte Goulotte. Im Zentrum und auf der linken Seite hingen zwei Abschnitte mit Vorsprüngen, die durch ein einfacheres Verbindungsstück getrennt werden. Für alle Varianten wird empfohlen, eine lange Seillänge bis zum Ende des Eises auszuführen, wo man dann halt macht. Standplatz im Fels am Ende der zentralen Kletterroute (fix).
L3: Einfach, um den Kletterweg zu verlassen. Im Allgemeinen Schnee oder ein paar Mixed-Schritte, einfach bis zur darüber liegenden Ebene. Kein Standplatz vor Ort (Toter Mann oder gute Rückensicherung).

Abstieg: Steigen Sie vom Ende des Kletterwegs noch ein paar Meter hinauf und nehmen Sie dann den Schneekanal, der an der orographisch linken Seite am Eisfall entlangführt. Zu Fuß sind Sie schnell wieder am Fuß des Eisfalls angelangt. Wenn der oben genannte Kanal voll Schnee und somit gefährlich ist, können Sie sich in zwei Doppelseilen den Eisfall entlang abseilen.

Text und Bild aus Effimeri barbagli (M. Giglio, 2014), dem Komplettführer zum Eisklettern im Aostatal.