Routenbeschreibung

In den Bergen des Aostatals liegen mehr als zweihundert Gletscher eingebettet. Ihre Gesamtfläche beträgt zurzeit ca. 19000 Hektar, was 6 % der Fläche des Aostatals entspricht.
Daraus lest sich schön ablesen, dass das Aostatal die am stärksten mit Gletschern bedeckte Region Italiens ist.

Der Monte Rosa stellt ein wahres Gletschermuseum dar, sowohl was die Vielfalt der Ausprägungen als auch was die morphologische Beschaffenheit seiner Gletscher betrifft, deren spektakulärste Erscheinungsform wohl der “Talgletscher” bildet, also jener, der beim Austritt aus dem Ursprungskreis seine mächtige Zunge gegen das anliegende Tal auf einer sehr geringen Höhe drückt (welches in der Fachsprache als “Gletscherfront” bezeichnet wird). Ein gutes Beispiel dafür ist der 1182 Hektar große Lysgletscher. Dieser Gletscher gilt als “himalayaartig”, da er aus mehreren Gletscherströmen besteht, die in einer einzigen großen Talzunge zusammenfließen.
Der Lysgletscher gehört zu den weitesten Gletschern des Aostatals und auch zu den größten der südlichen Alpen.
Im Monte-Rosa-Massiv gibt es auch verschiedene Gletscher, die aus Lawinenschnee gespeist werden, welche offene Höhlen in Felswänden, Rinnen und steile Abhänge bedecken, die bisweilen mächtige Oberflächen aufweisen, wie etwa der “Indrengletscher” oder der “Felikgletscher”.
Im Massiv des Monte Rosa (allerdings nicht auf der Seite von Gressoney) liegt ein wichtiger “Talgletscher”, der “Große Verra-Gletscher” (728 Hektar) im Valle d’Ayas; im Valtournenche treffen wir dagegen die großen und wichtigen Durchflussgletscher (englische Fachbezeichnung: “outlet glacier”) an, die in der Alpenkette sehr selten sind. Es handelt sich um Gletscherstrukturen an Scheidegraten, die über sogenannte Gletscherschiffe mit Gletschermassen, die zu anderen hydrografischen Becken gehören, verbunden werden. Ein Beispiel dafür stellt das Gletscherschiff vom “Colle del Teodulo” (3330 Meter Höhe) zum “Unteren Theodulgletscher” dar, welches das Rosà-Plateau (3900 Meter) umfasst und auf Schweizer Seite in Richtung des gewaltigen “Gornergletschers” und ins Tal von Zermatt abfließt.