Die Weinpresse von Perloz ist ein interessantes Geschichtszeugnis des Weinbaus und der ländlichen Traditionen der Gegend.
Das Keltern erlaubte die Gewinnung des Flüssiganteils des Trebers durch Pressen, d. h. dessen, was nach der alkoholischen Gärung übrig blieb, nachdem der Wein aus den Fässern abgezapft wurde.
Die Welle besteht aus einem mächtigen Kastanienbalken einer Länge von 7,3 Metern. Er bewegte sich dank der Schraube, die am Ende des längsten Armes angebracht war.
Die alte Weinpresse, die heute restauriert wurde, befindet sich in einem langen und engen Raum, der frei zugänglich ist.
DIE GESCHICHTE DER WEINPRESSE
Der älteste Teil des Gebäudes ist auf das 16. Jahrhundert zurückzuführen.
Im 17. Jahrhundert gehörte der Boden, auf dem die Weinpresse erbaut wurde, dem Lehnsgut der Vallaise. Untersuchungen des Archivs haben ergeben, dass sie der Familie Gavy gehörte. Nachdem sie sich verschiedene Schulden aufgeladen hatte, musste sie 1781 auf Anordnung des Richters ihre Güter an die Gläubiger abtreten.
Das Gebäude ging so an die Gebrüder Glésaz über. Diese Familie soll die Weinpresse bis zum 19. Jahrhundert in ihrem Besitz halten.
Zwischen 1790 und 1812 wurde das Gebäude insgesamt neu erbaut. Dies ist an der östlichen Mauer gut zu erkennen.
Die Weinpresse funktionierte ordnungsgemäß bis zu den ‘20er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Ihre Tätigkeit wurde wegen der drastischen Reduzierung des Weinanbaus stillgelegt.
Wenn die Weinpresse auch untätig war, so blieb sie doch fast bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in einem guten Zustand. Erst der verheerende von den Nazis am 30. Juni 1944 im Laufe einer Vergeltungsmaßnahme gegen die Widerstandskämpfer entfachte Brand beeinträchtigte deren Struktur endgültig.