Der riesige Fels wurde nach Frid, einem jungen Hirten von Champdepraz benannt, der, auch seinerseits geliebt, eine gütige Fee anbetete und sich jeden Tag mit ihr an diesem Felsen traf. Die anderen Feen, die sie um ihr Glück beneideten, beschlossen, ihr ihren Geliebten zu entreißen. Heimlich schnitten sie einen handbreiten Stoffstreifen aus ihrem Gewand und so kamen ihre Ziegenfüße zum Vorschein, kaum dass sie sich setzte. Entsetzt ergriff Frid die Flucht, ohne auf die Rufe zu hören, während die unglückliche Fee verzweifelte und mit den Fäusten auf den harten Fels einschlug. Und in jenem Moment zerbrach der Frid-Fels entzwei und stöhnte ebenfalls vor Leid. Über lange Zeit erwartete die Fee die Rückkehr des jungen Hirten und verging nach und nach in ihrem Schmerz, bis sie sich schließlich in eine Wolke auflöste: und noch heute setzt sie, getrieben vom Wind und leicht über die Ufer des Sees irrend, die vergebliche Suche nach ihrem Geliebten fort. Rund um den Sé-Frid, dort, wo sich einst smaragdgrüne Wiesen erstreckten, besteht heute nur noch dürrer und kahler Boden.